Druckmittel Migration Griechenland verlängert Grenzzaun zur Türkei um 80 Kilometer
Athen und Ankara streiten über Gas und Hoheitsgebiete. Nun reagiert Griechenland mit einem drastischen Schritt gegen illegale Einreisen von Migranten.
Die griechische Regierung will die Grenze zur Türkei im Nordosten des Landes vollständig gegen Migranten abriegeln. Die bestehenden 35 Kilometer Grenzzaun sollen dazu um 80 Kilometer verlängert werden, sagte Migrationsminister Notis Mitarakis dem Sender Skai. Damit seien all jene Regionen abgesichert, die sonst zu Fuß passiert werden könnten.
Hintergrund sind die aktuell starken Spannungen zwischen Athen und Ankara. Die beiden Nato-Mitglieder streiten über Erdgas, Hoheitsgebiete und viele andere Themen. Zuletzt hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan erklärt, der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis existiere für ihn nicht mehr und damit den Gesprächsfaden abgeschnitten. Nun fürchtet Athen, dass Erdoğan erneut Migranten als Druckmittel einsetzen könnte, so wie 2020, als er die Grenze zu Griechenland am Fluss Evros für geöffnet erklärte und Tausende Menschen sich auf den Weg dorthin machten.
Die Zahl der versuchten illegalen Einreisen hatte zuletzt deutlich zugenommen. Allein seit Jahresbeginn seien rund 40.000 Übertritte verhindert worden, sagte Bürgerschutzminister Takis Theodorikakos demselben Sender am Sonntag.
- Nachrichtenagentur dpa