Ärmelkanal-Route Mit Patrouillen und Drohnen gegen Migranten
Großbritannien und Frankreich wollen verstärkt gegen Migration über den Ärmelkanal vorgehen. Dafür soll unter anderem die Polizeipräsenz verstärkt werden. Eine Organisation kritisiert das Vorgehen.
Mit stärkerer Polizeipräsenz und Überwachungssystemen wollen Großbritannien und Frankreich die illegale Migration über den Ärmelkanal eindämmen. Die britische Innenministerin Priti Patel und ihr französischer Kollege Gérald Darmanin unterzeichneten am Samstag ein entsprechendes Abkommen.
Drohnen, Radarsysteme und Überwachungstechnik
Um die von der britischen Regierung scharf verurteilten rechtswidrigen Überfahrten über den Ärmelkanal zu unterbinden, sollen dem Abkommen zufolge auf französischer Seite doppelt so viele Polizisten an der Küste zum Einsatz kommen wie bisher – wie viele es sein werden, blieb jedoch zunächst unklar. Außerdem sollen Drohnen, Radarsysteme und andere Überwachungstechniken an den Häfen und Küstenregionen eingesetzt werden.
In diesem Jahr haben laut einer Statistik der britischen Nachrichtenagentur PA bereits mehr als 8.000 Migranten den Ärmelkanal überquert, um Großbritannien zu erreichen. Oft unternehmen sie die gefährliche Reise auf kleinen, unsicheren Schlauchbooten, immer wieder kommen Menschen ums Leben.
Organisation kritisiert Abkommen und fordert Erleichterung bei Migration
Die Zahl der Ankommenden ist deutlich angestiegen – 2019 kamen PA zufolge nur knapp 2.000 Migranten über den Ärmelkanal. Die konservative Hardlinerin Patel will die Regeln für legale Migration nach Großbritannien künftig deutlich verschärfen.
Die Wohltätigkeitsorganisation Detention Action kritisierte das Vorgehen scharf. Die Direktorin der Organisation, Bella Sankey, sagte, stattdessen müssten dringend sichere und legale Routen geschaffen werden, auf denen Migration möglich sei.
- Nachrichtenagentur dpa