"Klimawandel verbieten" Politiker lästert im EU-Parlament über Angela Merkel
Martin Sonneborn ist Abgeordneter im Europa-Parlament – und Profi in Sachen Satire. Am Mittwoch hat er Angela Merkel aufs Korn genommen. Mit fiesen Sprüchen brachte er das Publikum zum Johlen.
Martin Sonneborn sitzt für die deutsche Satirepartei "Die Partei" im Europaparlament. Am Mittwoch reagierte der 55-Jährige mit einem Redebeitrag, den Sie oben im Video oder hier sehen können, auf den Auftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Brüssel. Darin machte er sich über die deutsche EU-Ratspräsidentschaft lustig.
"Anscheinend verspürt Europa eine unbändige Sehnsucht, sich deutscher Führung zu unterwerfen", sagte der frühere Chefredakteur des "Titanic"-Magazins kurz nach seiner Rede, für die er viel Applaus erhalten hatte. In Anspielung auf die Nazi-Zeit fügte Sonneborn noch an: "Warum erst jetzt und nicht schon vor 80 Jahren? Dem Kontinent wäre einiges erspart geblieben."
Sonneborn zog auch über die Pläne für das milliardenschwere Corona-Konjunkturprogramm und den Umgang der EU mit dem umstrittenen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban her. "Wenn ich richtig las, planen Sie, das Coronavirus mit viel Geld zu ersticken – übrigens etwas, das der EU mit dem nicht minder schäbigen Viktator Orban leider nicht geglückt ist", sagte er an Angela Merkel gerichtet.
"Sie werden den Klimawandel verbieten"
Zu anderen Prioritäten Merkels für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft sagte er: "Sie werden den Klimawandel verbieten und die Chinesen bewegen, uns künftig etwas leiser auszulachen." Und die Migration werde Merkel bewältigen, indem sie sicherstelle, "dass die Gemeinheiten dort geschehen, wo sie nicht so auffallen".
Seine einminütige Rede schloss Sonneborn mit den Worten: "Ihre Macht kennt nur eine Grenze: Selbst Sie und Ihre (...) Milliarden können nicht dafür sorgen, dass der Hamburger SV jemals wieder in die Bundesliga aufsteigt."
Sonneborn sitzt seit 2014 als fraktionsloser Abgeordneter im Europaparlament. Bei der Wahl 2019 hatte seine "Partei" knapp 900.000 Stimmen bekommen (2,4 Prozent).
- Nachrichtenagentur dpa