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EU-Kommission: Macrons Kandidatin scheitert im EU-Parlament


Kandidatin für EU-Kommission
Macron gibt von der Leyen Schuld für Scheitern im Parlament

Von dpa, pdi

Aktualisiert am 10.10.2019Lesedauer: 2 Min.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat Ursula von der Leyen für das Scheitern seiner Kandidatin für die EU-Kommission verantwortlich gemacht.Vergrößern des Bildes
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat Ursula von der Leyen für das Scheitern seiner Kandidatin für die EU-Kommission verantwortlich gemacht. (Quelle: reuters)

Das Europaparlament hat die Kandidatin des französischen Präsidenten für die neue EU-Kommission abgelehnt. Der französische Präsident gibt Ursula von der Leyen dafür die Verantwortung.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die designierte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für das Scheitern seiner Kommissions-Kandidatin verantwortlich gemacht. Er habe von der Leyen auf die Ermittlungen gegen Sylvie Goulard in der Scheinbeschäftigungsaffäre hingewiesen, diese habe sich aber dennoch für Goulard entschieden, sagte Macron am Donnerstag in Lyon.

Zuvor war die frühere französische Verteidigungsministerin Sylvie Goulard von den zuständigen Ausschussmitgliedern des Europäischen Parlamentes als Kommissions-Kandidatin abgelehnt worden. Grund waren unter anderem noch laufende Ermittlungen gegen Goulard zu einer Affäre um Scheinbeschäftigung sowie eine mehrjährige hoch dotierte Beratertätigkeit für die Denkfabrik eines Privatinvestors. Wegen der Affäre um Scheinbeschäftigung war Goulard 2017 als französische Verteidigungsministerin zurückgetreten.

Eineinhalb Stunden musste sich Goulard vor den Parlamentariern verteidigen. Die 54-jährige Französin hatte dabei erfolglos versucht, Zweifel an ihrer Integrität auszuräumen. Die für Goulard schwierigste Frage war, warum sie als französische Verteidigungsministerin zurücktrat, nun aber denkt, EU-Kommissarin sein zu können. Offensichtlich sei Goulard der Ansicht, dass für EU-Kommissare nicht dieselben Standards gelten sollten wie für französische Minister, kritisierte die dänische Abgeordnete Pernille Weiss (EVP) zum Abschluss der Sitzung.

Kommission will Arbeit am 1. November beginnen

Goulard hatte zuvor erklärt, dass es in Frankreich üblich sei, bei Ermittlungen zurückzutreten. Diese Tradition gebe es aber auf EU-Ebene nicht. Zudem verwies sie auf das Prinzip der Unschuldsvermutung und die Unterstützung der künftigen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für ihre Kandidatur. Zudem betonte sie, dass es bislang kein Anklageverfahren gebe.

Macron und die künftige EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen müssen sich nun auf einen anderen Kandidaten verständigen. Eigentlich soll die neue EU-Kommission bereits am 1. November ihre Arbeit aufnehmen.


Goulard ist die erste Kandidatin für die EU-Kommission von Ursula von der Leyen, die nach Anhörungen im Parlament nicht die notwendige Zustimmung bekommt. Noch vor den Anhörungen hatte der Rechtsausschuss des EU-Parlaments allerdings gegen die Kandidaten aus Ungarn und Rumänien wegen grundsätzlicher Interessenskonflikte ein Veto eingelegt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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