In zehn bis zwanzig Jahren Mehrheit der Europäer glaubt an Untergang der EU
In etwas mehr als einer Woche wählt Europa seine künftigen Repräsentanten. Die Mehrheit der Bürger sind jedoch pessimistisch, was die Zukunft der EU angeht. Das zeigt eine neue Studie.
Mehr als die Hälfte der Europäer denkt, dass die derzeitige Europäische Union bis 2040 wahrscheinlich auseinanderbricht. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für den Thinktank "European Council on Foreign Relations" (ECFR), über die der "Guardian", die "Süddeutsche Zeitung" und andere Medien vorab berichten.
In der Slowakei, Frankreich, Rumänien, Polen, Italien, Griechenland, Tschechien, Ungarn, den Niederlanden und Deutschland halten es demnach mehr als 50 Prozent der Befragten für sehr wahrscheinlich oder ziemlich wahrscheinlich, dass die "derzeitige Europäische Union in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren auseinanderfallen wird". In Österreich lag der Wert genau bei 50 Prozent.
Viel Pessimismus in Frankreich
Am höchsten ist die Sorge demnach in der Slowakei mit 66 Prozent, gefolgt von Frankreich mit 58 Prozent. In Frankreich hat Präsident Emmanuel Macron zuletzt mit progressiven Vorschlägen für die EU für Aufmerksamkeit gesorgt. Zugleich protestierte die "Gelbwesten"-Bewegung gegen die Politik von Macrons Bewegung. In Deutschland sind etwas über 50 Prozent der Befragten der Meinung, dass ein Auseinanderbrechen in den nächsten 20 Jahren eine realistische Perspektive ist.
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- Europa-Beilage der "Süddeutschen Zeitung"