Frankreichs Präsident Macron hat seine Beliebtheitswerte nach zwei Jahren halbiert
Die Proteste der "Gelbwesten" ließen es ahnen: Macron ist bei vielen Franzosen unbeliebt. Das zeigt nun auch eine neue Umfrage. Doch es gibt einen Präsidenten, der ihn noch unterbietet.
Nach zwei Jahren im Amt haben sich die Beliebtheitswerte des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nahezu halbiert: Nach einer Umfrage des Instituts BVA für die Zeitung "La Tribune" und den Sender RTL kommt Macron derzeit bei den Franzosen auf 32 Prozent Zustimmung. Zu Beginn seiner Amtszeit waren es noch 62 Prozent.
Im Vergleich mit seinen beiden Vorgängern in Frankreich schneidet der 41-Jährige mittelmäßig ab: Er steht besser da als der notorisch unbeliebte Sozialist François Hollande – der Sozialist hatte nach zwei Jahren im Amt nur noch Raten von 23 Prozent, später stürzte er sogar auf 15 Prozent ab.
Wesentlich unbeliebter als Sarkozy
Allerdings ist Macron deutlich unbeliebter als sein konservativer Vorvorgänger Nicolas Sarkozy. Der als "Hyperpräsident" bekannte Sarkozy hatte nach den ersten beiden Amtsjahren 43 Prozent der Franzosen hinter sich, 11 Prozent mehr als Macron.
Die Befragten kreiden Macron vor allem Misserfolge bei der Steigerung der Kaufkraft der Bürger an (73 Prozent), bei der Sozialpolitik (71 Prozent) und beim Kampf gegen den Klimawandel (68 Prozent). Erfolge sehen sie beim Kampf gegen den Terrorismus (36 Prozent), der Rolle Frankreichs in der Welt (31 Prozent) und der Europapolitik (26 Prozent).
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Macron ist seit dem 14. Mai 2017 im Amt. Für die repräsentative Studie befragte BVA rund 1002 Franzosen vom 30. April bis zum 2. Mai.
- Nachrichtenagentur AFP