Britisches Parlament Nackter Klimaprotest sorgt in Brexit-Debatte für Aufsehen
Ausziehen für den Klimaschutz: Das britische Parlament war gerade dabei, mögliche Brexit-Alternativen zu debattieren. Doch plötzlich zogen sich mehrere Menschen auf der Tribüne aus.
Im britischen Unterhaus haben sich am Montag elf Aktivisten inmitten der Debatte über Alternativen zum Brexit-Vertrag entkleidet, um für mehr Tempo beim Kampf gegen die Erderwärmung zu demonstrieren. Die Abgeordneten reagierten überrascht. Einige Politiker blickten schockiert nach oben, andere machten Fotos und veröffentlichten sie auf Twitter.
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In Unterwäsche, mit Slogans auf ihren Körpern und Verkleidungen warfen sie den Abgeordneten von der Besuchertribüne aus vor, wegen der Brexit-Debatten den Klimawandel zu vernachlässigen.
Einige der Aktivisten der Organisation "Extinction Rebellion" hatten Botschaften wie "SOS" und "Stoppt die Zeitverschwendung" auf ihre Haut geschrieben. Zwei Demonstranten hatten ihre Körper grau bemalt und trugen Elefantenmasken. Damit spielten sie auf die Redensart vom "Elefanten im Raum" an, den jeder sieht, aber über den niemand spricht. Für die Aktivisten ist dies der Klimawandel.
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Parlamentspräsident John Bercow zeigte sich unbeeindruckt von dem Protest, den Sicherheitskräfte beendeten. Er unterbrach die Sitzung nicht. Immerhin in den sozialen Netzwerken verzeichneten die Aktivisten einen Erfolg: Die Bilder ihrer Aktion fanden rasch Verbreitung.
Laut Informationen eines britischen Journalisten wurden die Aktivisten in Handschellen abgeführt. Danach seien Ordnungskräfte damit beschäftigt gewesen, die Spuren der nackten Haut von der Glasscheibe der Besuchertribüne des Unterhauses zu entfernen.
- Nachrichtenagentur AFP