Verhandlungen in Brüssel EU und London einigen sich auf Brexit-Übergangsfrist
Die EU und Großbritannien sind sich einig bei der Übergangsfrist nach dem britischen EU-Austritt. Doch am Austrittsabkommen selbst muss noch gearbeitet werden.
Europäische Union und Großbritannien haben einen weiteren Durchbruch bei den Brexit-Verhandlungen erzielt: Die Übergangsfrist nach dem EU-Austritt der Briten soll bis Ende 2020 dauern. Das teilte der EU-Unterhändler Michel Barnier in Brüssel mit.
In der Übergangsfrist soll sich nach derzeitiger Planung auf beiden Seiten des Ärmelkanals nach außen hin nicht viel ändern. Das ist insbesondere für Unternehmen in der ersten Zeit nach dem Brexit im März 2019 wichtig. Großbritannien soll sich in dieser Periode weiter an alle EU-Regeln halten und auch finanzielle Beiträge wie bisher nach Brüssel überweisen. Dafür behält das Land den Zugang zum EU-Binnenmarkt und bleibt Teil der Zollunion. In dieser Frist soll auch geklärt werden, wie die langfristige Partnerschaft aussehen soll.
Die Staats- und Regierungschef der EU müssen dem Kompromiss auf dem Gipfel Ende der Woche zustimmen. Allerdings tritt die Übergangsperiode nur im Rahmen eines umfassenden Austrittsabkommens in Kraft. Man sei sich über große Teile einig, aber es sei noch Arbeit zu tun, sagte Barnier.
Strittig war in den Verhandlungen, die sich am Wochenende bis spät in die Nacht hinzogen, wie man nach dem Brexit Grenzkontrollen zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem britischen Nordirland vermeiden kann. Bis Oktober soll das Abkommen unter Dach und Fach sein.
- dpa, AFP, Reuters