Trotz Eiseskälte in Serbien Ungarn lehnt Grenzöffnung für frierende Migranten ab
Ungarn hält nichts von einer Grenzöffnung für Migranten, die zu tausenden bei Eiseskälte in Serbien ausharren. Um schnell Hilfe zu bekommen, sollten sich die Menschen registrieren lassen und in die dortigen Unterkünfte gehen, sagte Außenminister Péter Szijjártó der "Welt".
"Das wollen viele aber nicht, weil sie später in einem anderen Land Asyl beantragen wollen." Es sei jedoch kein grundlegendes Menschenrecht, "dass Menschenmassen durch sichere Länder marschieren und auswählen, in welchem Land sie leben möchten".
"Keine illegale Weiterreise" zulassen
Ungarn habe in dieser Frage immer einen klaren Standpunkt vertreten. "Wir lassen keine illegale Weiterreise durch unser Land zu", sagte der Außenminister dem Blatt.
Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen halten sich in Serbien laut inoffiziellen Informationen der dortigen Behörden mehr als 8500 Migranten auf. In den Aufnahmezentren des Landes sind laut offiziellen Angaben 6000 Plätze verfügbar, davon aber nur 3.140 winterfeste.
Kritik an deutschen Plänen
Der Politiker kritisierte zugleich den Plan Deutschlands, die Grenzkontrollen im Schengen-Raum über den Februar hinaus zu verlängern. "Mein Wunsch wäre, dass Deutschland die Kontrollen nicht verlängert. Aber dazu müssten alle betroffenen Länder die EU-Außengrenzen so schützen wie wir." Wenn Schengen sterbe, dann sterbe die offene Wirtschaft, unter anderem wegen langer Wartezeiten für Lastwagen mit Wirtschaftsgütern.
Abschottungskurs von Orban
Ungarn hat sich unter dem rechts-nationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban mit Zäunen, Rückschiebungen und anderen restriktiven Maßnahmen gegen Flüchtlinge weitgehend abgeschottet.