Gespräch verweigert Juncker brüskiert Griechen-Premier Tsipras
Jean-Claude Juncker
"Der griechische Ministerpräsident hat für 11 Uhr ein Telefongespräch angefragt, aber Juncker hat abgelehnt, weil es keine Fortschritte in den Gesprächen gibt", sagte ein Kommissionsvertreter.
Als Grund führte er an, dass die Regierung in Athen eine für Donnerstag zugesagte Liste mit Reformvorschlägen noch nicht vorgelegt habe: "Es gab keine neuen Entwicklungen und damit auch nichts zu diskutieren."
Tsipras polterte im Parlament
Dass Juncker die Verweigerung des Telefonats öffentlich macht, ist sehr ungewöhnlich. Juncker und Tsipras hatten am Mittwoch in Brüssel über einen Kompromissvorschlag der Geldgeber beraten.
Am Freitag war Tsipras erneut in Brüssel erwartet worden, aber nicht gekommen. Stattdessen hatte er im Parlament in Athen die Reformliste der Euro-Zone und des IWF als absurd zurückgewiesen.
Zugleich hatte er aber gesagt, eine Einigung sei nahe wie nie. "Wir wissen, dies ist Teil des Theaters, aber wir müssen nicht in jedem Akt des Dramas mitspielen", sagte der Kommissionsvertreter.
Die griechische Regierung dementierte den Bericht, dass Juncker ein Telefongespräch mit Tsipras abgelehnt habe. "Das ist nicht wahr", sagte ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters.