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Front National: Frankreich auf dem Vormarsch


Front National auf dem Vormarsch
Rechtsextreme gewinnen Kantonalwahl in Südfrankreich

Von dpa
Aktualisiert am 15.10.2013Lesedauer: 2 Min.
Laurent Lopez posiert neben einem Plakat der FN-Vorsitzenden Marine Le Pen.Vergrößern des Bildes
Laurent Lopez posiert neben einem Plakat der FN-Vorsitzenden Marine Le Pen. (Quelle: AFP-bilder)

Der rechtsextreme Front National hat im Süden Frankreichs eine viel beachtete Kantonalwahl gewonnen. FN-Kandidat Laurent Lopez setzte sich im Kanton Brignoles in einer Stichwahl gegen die Kandidatin der konservativen UMP durch. Lopez holte 53,9 Prozent der Stimmen, teilte die Behörden mit.

Der von den regierenden Sozialisten um Präsident François Hollande unterstützte Bewerber war in der ersten Abstimmungsrunde vor einer Woche ausgeschieden. Die Partei hatte daraufhin die Kandidatin der konservativen UMP unterstützt.

Es ist umstritten, ob die Wahl in Brignoles einen aussagekräftigen Stimmungstest für die 2014 bevorstehenden Kommunal- und Europawahlen darstellt. In dem Verwaltungsgebiet mit rund 30.000 Einwohnern hatte sich bereits 2011 ein Kandidat der Front National durchgesetzt. Das Wahlergebnis wurde allerdings annulliert - wie auch das der Nachwahl im Jahr 2012. Die Wahl jetzt war bereits der dritte Anlauf, einen Vertreter des Kantons für den Generalrat im Département Var zu bestimmen.

Rechtsextreme liegen in Umfragen vorn

Anderseits kam der Front National zuletzt auch in Umfragen auf nationaler Ebene auf aufsehenerregend gute Zustimmungswerte. Nach Befragungsergebnissen, die in der vergangenen Woche vom Magazin "Le Nouvel Observateur" veröffentlicht wurden, könnte die Partei um Marine Le Pen bei der Europawahl im Mai mit einem Stimmenanteil von 24 Prozent stärkste Partei werden. Die regierenden Sozialisten um Präsident Hollande kämen derzeit nur auf 19 Prozent, die Konservativen von der UMP auf 22 Prozent.

"Schlechte Nachricht für die Demokratie"

"Unsere Priorität ist es jetzt zu organisieren, an die Macht zu kommen", kommentierte die Parteichefin Le Pen nach dem Wahlerfolg. Der sozialistische Bildungsminister Vincent Peillon nannte das Ergebnis eine "eine schlechte Nachricht für die Demokratie und die Republik".

Als Ursache für den starken Zuspruch für die Rechtsextremen gilt die Enttäuschung über die etablierten Parteien. Den regierenden Sozialisten wird vorgeworfen, die hohe Arbeitslosigkeit nicht in den Griff zu bekommen und zu wenig gegen die Kriminalitäts- und Flüchtlingsproblematik zu tun. Die konservative UMP macht seit der Wahlniederlage von Nicolas Sarkozy gegen Hollande im Mai 2012 vor allem mit parteiinternen Machtkämpfen Schlagzeilen.

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