Ikone der Proteste im Iran Mahsa Amini erhält Sacharow-Preis des EU-Parlaments
Der Tod der Iranerin Jina Mahsa Amini hatte im vergangenen Jahr monatelange Proteste in ihrem Heimatland ausgelöst. Nun wurde ihr posthum der Sacharow-Preis verliehen.
Die Iranerin Jina Mahsa Amini hat posthum den renommierten Sacharow-Preis für Demokratie und Menschenrechte verliehen bekommen. Das gab das EU-Parlament am Donnerstag bekannt. Amini ist bereits vor mehr als einem Jahr im Iran gestorben.
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"Der brutale Mord von Jina Mahsa Amini markiert einen Wendepunkt", sagte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Donnerstag in Straßburg. "Er hat eine Bewegung von Frauen ausgelöst, die in die Geschichte eingeht", fügte sie hinzu. Der Slogan "Frau-Leben-Freiheit" sei ein Aufruf geworden "für alle, die die Gleichheit, die Würde und die Freiheit aller Menschen im Iran verteidigen".
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Breite Unterstützung für die Auszeichnung von Iranerin Mahsa Amini
Die 22-Jährige war am 16. September 2022 nach ihrer Festnahme durch die iranische Sittenpolizei wegen eines angeblich zu locker getragenen Kopftuchs gestorben. Die Auszeichnung für Amini hat die Unterstützung der Konservativen, Sozialdemokraten und Liberalen im EU-Parlament. Damit gilt es als wahrscheinlich, dass sie den Preis bei der Verleihung im Dezember posthum erhält.
Eine Zeremonie zu der Preisverleihung ist für den 13. Dezember geplant. Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit wird seit 35 Jahren an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich für die Menschenrechte und die Meinungsfreiheit einsetzen. Er ist mit 50.000 Euro dotiert.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP