Wildnisgebiete Deutschland verpasst eigenes Naturschutzziel
Zwei Prozent der Landesfläche in Deutschland sollen der Wildnis überlassen werden – das hatte die Bundesregierung bereits 2007 beschlossen. Doch bisher wird die Vorgabe weit verfehlt.
Bisher sind nur 0,6 Prozent der Flächen in Deutschland reine Wildnisgebiete. Damit wurde das selbst gesteckte Ziel von zwei Prozent bis 2020 nicht einmal zu einem Drittel erreicht. Das berichten das Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstagsausgaben) und das ZDF-Magazin "Frontal21".
Kein einziges der deutschen Flächenländer schafft es diesen Berichten zufolge, zwei Prozent ihrer jeweiligen Fläche der Wildnis zu überlassen. Schlusslicht ist demnach Nordrhein-Westfalen, das Flächenland mit der höchsten Bevölkerungsdichte: NRW komme nur auf 0,19 Prozent Wildnis – und zwar in der Kernzone des Nationalparks Eifel. Selbst Bayern als größtes Flächenland mit viel Wald habe nur 0,63 Prozent Wildnis.
Noch niedriger ist der Wildnis-Anteil den Berichten zufolge in den waldreichen Bundesländern Rheinland-Pfalz (0,54 Prozent) und Hessen (0,48 Prozent). Baden-Württemberg hat mit 0,23 Prozent eine fast so schlechte Quote wie das viel dichter besiedelte NRW. Die höchsten Anteile von Wildnis gibt es demnach im Saarland (0,97 Prozent) sowie in Mecklenburg-Vorpommern mit seinen ausgedehnten Nationalparks (1,58 Prozent).
2007 hatte die Bunderegierung die "Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt" mit rund 330 Zielen beschlossen – darunter auch die Ausweitung der Wildnisgebiete.
- Informationen des Bundesamts für Naturschutz
- Bericht von "Frontal21" vom 23.02.2021