Achtung, Falle! Warum Sie beim Autokauf viel Geld verschenken
Gebrauchtwagen werden immer teurer. Allerdings machen viele Käufer bei der Suche einen entscheidenden Fehler. Ihn zu vermeiden, kann viel Geld sparen.
Immer knapper, immer teurer: In nur zwei Jahren haben sich Gebrauchtwagen um ein Drittel verteuert, der Markt war teilweise leer gefegt. Zuletzt legte der Preisanstieg immerhin eine Pause ein. Da aber der Nachschub von Neuwagen stockt, bleiben die Alten weiterhin gefragt. Dennoch lässt sich sparen.
Denn es ist wie immer im Leben: Manche Typen sind begehrter als andere. Das bedeutet nicht, dass man sich ein ungefragtes Mauerblümchen zulegen sollte. Aber es kann sich sehr lohnen, auf die inneren Werte zu schauen.
Autokäufer haben eindeutige Vorlieben
Bestimmte Extras werden nämlich von Gebrauchtwagenkäufern häufiger gesucht als andere. Und das wiederum macht Autos mit dieser Sonderausstattung teurer als ähnliche Autos, denen sonst nichts fehlt – nur eben dieses Extra.
Welche Ausstattungen besonders gefragt sind, weiß niemand besser als die Gebrauchtwagenbörsen im Internet. Sie bieten bei der Suche sogenannte Filter an, durch die sich das Angebot einschränken lässt (Beispiel: Wer den Filter "Allradantrieb" anklickt, erhält nur Suchtreffer mit diesem Antrieb – alle anderen Angebote werden ausgeschlossen). Eine der größten unter diesen Börsen, mobile.de, ermittelte die begehrtesten Sonderausstattungen.
Ausstattung | Filter-Häufigkeit |
---|---|
Allradantrieb | 19,2 Prozent* |
Navi | 18,7 Prozent |
Sitzheizung | 17,5 Prozent |
Lückenlos dokumentierter Service ("scheckheftgepflegt") | 13,1 Prozent |
Panoramadach | 11,6 Prozent |
Schiebedach | 8,9 Prozent |
Standheizung | 6,2 Prozent |
Sportpaket | 5,3 Prozent |
Nichtraucher-Fahrzeug | 4,3 Prozent |
Multifunktionslenkrad | 4 Prozent |
*So häufig klicken Suchende den entsprechenden Filter an
Auf manche dieser Ausstattungen lässt sich häufig mühelos verzichten. Mehr noch: Es ist sogar sinnvoll.
Manche Extras sollte man sogar meiden
Ein Allradantrieb beispielsweise verteuert einen Neuwagen um einige Tausend Euro. Beim teuren Porsche 911 kostet der Antrieb sogar einen Aufpreis von etwa 6.000 Euro.
Wirklich nötig ist dieser Antrieb aber für die Wenigsten. Im Gebirge, im wirklich strengen Winter oder wenn Sie schwere Anhänger ziehen müssen, mag er Vorteile bieten. Vor allem aber ist er schwer und durstig. Wer Tausende Euro sparen möchte, verzichtet also auf den Allradantrieb.
Oder das Navi: Bei jeder fünften Online-Suchabfrage wird es angeklickt. Auch der eingebaute Pfadfinder kostet mitunter Tausende Euro extra. Gerade in älteren Gebrauchten ist er aber häufig nicht empfehlenswert – ganz im Gegenteil. Oftmals ist das Kartenmaterial veraltet und lässt sich nicht mehr aktualisieren. Das Navi würde in die Irre führen. Besser ist es dann, ein neues Navi nachzurüsten oder eine günstige mobile Lösung aus dem Elektromarkt zu kaufen – die gibt es schon für 80 Euro und spart viel Geld beim Autokauf.
So geht es immer weiter: Panoramadach, Schiebedach, Standheizung – was begehrt ist, macht das Auto teurer. Oder eben günstiger, wenn das Extra fehlt. Das gilt auch bei Gebrauchtwagen.
Der vermeintliche Makel ist für Käufer übrigens ein doppelter Vorteil. Denn er schafft Ihnen einen Spielraum für Verhandlungen. Wie das Feilschen ausgeht, liegt allerdings an Ihrem Geschick.
- Gebrauchtwagen-Börse mobile.de
- Zeitschrift "Auto Straßenverkehr"