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Recht im Verkehr - Pferd mit Rad überholt: Wer zahlt nach Sturz der Radlerin?


Recht im Verkehr
Pferd mit Rad überholt: Wer zahlt nach Sturz der Radlerin?

Von dpa
05.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Wer ein Pferd auf dem Fahrrad überholen will, sollte mindestens 1,5 bis 2 Meter Abstand halten.Vergrößern des Bildes
Wer ein Pferd auf dem Fahrrad überholen will, sollte mindestens 1,5 bis 2 Meter Abstand halten. (Quelle: Christin Klose/dpa-tmn./dpa)
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München (dpa/tmn) - Auch wer als Radler einen Reiter im Straßenverkehr überholen will, sollte dabei einen Mindestabstand von in der Regel 1,5 bis 2 Metern zum Pferd einhalten. Wer diesen stark unterschreitet, hat nach einem Unfall kein Anspruch auf Schmerzensgeld.

Das zeigt ein Urteil (Az.: 19 O 6004/20) des Landgerichts München I, auf das die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) hinweist.

Schwere Verletzung nach dem Sturz

Im konkreten Fall fuhr eine Radlerin auf einem Gehweg. Sie näherte sich einem Reiter, der mit seinem Pferd ebenfalls auf dem Gehweg unterwegs war. Für beide war der Gehweg allerdings nicht freigegeben. Die Radlerin klingelte und überholte im Abstand von etwa 30 bis 40 Zentimetern das Pferd. Sie berührte dabei allerdings einen leicht erhöhten Randstein links vom Gehweg und stürzte.

Ein Oberschenkelhalsbruch war die Folge, weswegen sie in der Folge vom Reiter unter anderem Schmerzensgeld von 25.000 Euro forderte. Ein Streit entwickelte sich darüber, ob das Pferd beim Überholvorgang nach links zog, weswegen die Frau in Richtung Randstein ausweichen musste. Die Sache kam vor Gericht.

Beide nutzten den Radweg verbotenerweise

Ohne Erfolg für die Radlerin. Das Gericht kam zu keinem Ergebnis bei der Frage, welche der Parteien plausibler argumentierte und am Ende glaubwürdiger war. Aber die Radlerin hätte eine Schuld des Reiters beweisen müssen, was sie nicht konnte. Zudem wäre es auch nicht entscheidend gewesen, dass dieser verbotenerweise auf dem Gehweg ritt. Der Umstand hatte laut Gericht keine Auswirkung auf die Unfallursache. Außerdem radelte die Klägerin dort ebenfalls. So hätte sie sich nicht auf einen Verkehrsverstoß berufen können.

Allerdings wog ihr Mitverschulden schwer beim Umstand, dass sie den Mindestabstand beim Überholen stark unterschritt. In der Regel wäre zu Pferden als auch zu Radfahrern mindestens 1,5 bis 2 Meter Abstand zu halten. Denn so könne auf plötzliche Reaktionen des Tieres oder Seitenschlenker eines Radfahrers reagiert werden. Nur 30 bis 40 Zentimeter genügten nicht, so das Gericht.

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