t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeMobilitätE-Autos

E-Auto-Prämie: So hoch ist sie ab kommendem Jahr


Förderung für E-Autos
Hier drohen saftige Prämienkürzungen

Von reuters, ccn

28.07.2022Lesedauer: 3 Min.
Limitiert: Die volle Förderung für E-Autos gibt es nur noch bis Ende 2022.Vergrößern des Bildes
Limitiert: Die volle Förderung für E-Autos gibt es nur noch bis Ende 2022. (Quelle: MiS/imago-images-bilder)
News folgen

Ab 2023 sinken die Kaufprämien für reine E-Autos, Plug-in-Hybride bekommen gar keine Förderung mehr. Welche Regelung bald für wen gilt.

Demnächst ist die Zeit der großzügigen Prämien beim Kauf eines E-Autos oder Plug-in-Hybriden vorbei. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte vorausgesagt, bis zum Ende des Jahres würden knapp zwei Millionen E-Fahrzeuge auf den Straßen sein. Bald brauche es keine Hilfen mehr: "Für die nun anstehende Förderphase setzen wir einen klaren Fokus auf Klimaschutz und konzentrieren die Förderung auf rein batterieelektrische Fahrzeuge", sagte er. Das müssen Sie jetzt über die neuen Regelungen wissen.

Welche Prämien gibt es künftig?

  • Die staatliche Prämie für rein elektrische Autos mit einem Netto-Listenpreis unter 40.000 Euro wird von derzeit 6.000 Euro zum Jahreswechsel auf 4.500 Euro sinken, hieß es vom Wirtschaftsministerium.
  • Bei einem Wert von über 40.000 Euro wird die Prämie ab Januar 2023 auf 3.000 Euro statt bisher 5.000 Euro festgelegt.
  • Plug-in-Hybride werden ab 2023 nicht mehr gefördert.
  • Über einem Fahrzeugwert von 65.000 Euro gibt es wie bisher keinen Zuschuss.
  • Ab 2024 bekommen E-Autos mit einem Wert über 45.000 Euro keine Förderung mehr.
  • 2024 sinkt auch die Prämie für günstigere E-Autos weiter auf dann 3.000 Euro.

Stockt die Autobranche weiterhin auf?

Es gilt als sicher, dass die Autoindustrie wie bisher 50 Prozent des staatlichen Anteils zuschießt. Derzeit sind es maximal 6.000 Euro vom Staat und 3.000 Euro von den Herstellern. Die Summe sinkt damit aber analog zur Staatsprämie. Künftig könnten es dann also 6.750 Euro (4.500 Staat/2.250 Hersteller) sein.

Wer bekommt die Prämie künftig?

Die Prämie soll demnächst nur noch an private Käufer ausgezahlt werden. Handwerker oder Gewerbe gehen demnach künftig leer aus. Diese Regelung ist ab September 2023 geplant.

Woran ist die Prämie gekoppelt?

Wie bisher ist die Zahlung an den Zulassungs- und nicht an den Kaufzeitpunkt gekoppelt.

Bekommt man jetzt noch die alte Prämie?

Grundsätzlich ja. Es zählt der Zeitpunkt der Zulassung des Autos. Doch aufgrund der extrem langen Lieferfristen für E-Autos besteht die Gefahr, dass viele Interessenten die aktuellen, höheren Prämien nicht mehr bekommen.

"Durch die zusätzliche Deckelung der Förderung und des unklaren Vergabezeitpunktes droht die Prämie zu einem Glücksspiel für die Verbraucherinnen und Verbraucher zu werden", kritisierte die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller.

Der ADAC sprach sich ebenfalls für eine Koppelung an das Kaufdatum aus und verlangte zumindest eine Garantie für Kunden, die Autos schon bestellt hätten: "Hier muss es einen Bestandsschutz geben", sagte Präsident Gerhard Hillebrand.

Gibt es ein Anrecht auf die Prämie?

Nein, es gibt keinen rechtlichen Anspruch auf die Förderung. Sie steht unter dem Vorbehalt der Verfügbarkeit. Auch wenn Sie Ihr Auto zu spät zulassen (zum Beispiel aufgrund einer verspäteten Auslieferung), bekommen Sie kein Geld oder gegebenenfalls den reduzierten Satz, falls Ihr neues E-Auto erst nach Jahreswechsel bei Ihnen ist.

Gibt es einen Trick, noch rechtzeitig an die derzeit gültige Prämie zu kommen?

Falls Sie schon ein neues Auto bestellt haben und der Liefertermin im kommenden Jahr ist: nein. Hoffnung gibt es, wenn Sie einen Neukauf planen: Manche Hersteller garantieren eine Lieferung des E-Autos noch in diesem Jahr. So kommen Sie noch an die volle Förderung. Möglicherweise dürfen Sie dann bei der Wahl des Autos nicht allzu anspruchsvoll sein und das nehmen, was verfügbar ist.

Warum werden Hybride nicht mehr gefördert?

Für das Aus hatte sich Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eingesetzt. Die Klimabilanz der Plug-in-Hybride gilt als zweifelhaft, da diese mit ihren zwei Motoren oft besonders schwer sind. Zudem wird häufig nur mit dem Verbrenner gefahren, die Reichweite des E-Motors ist gering.

Wann läuft das Programm endgültig aus?

Die Anreize laufen Regierungskreisen zufolge komplett aus, sobald für 2023 und 2024 insgesamt 3,4 Milliarden Euro aus dem Haushalt ausgeschöpft sind. Für 2023 sind 2,1 Milliarden eingeplant, für das Folgejahr 1,3 Milliarden.

Wie viele E-Autos gibt es derzeit schon?

Der Verkauf von rein elektrischen Autos hatte sich 2021 auch dank der Prämien im Vergleich zu 2020 mit 328.000 Stück fast verdoppelt. Insgesamt sind jetzt über 600.000 solche Fahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs. Zählt man Hybride dazu, sind es deutlich über eine Million. Der Anteil reiner E-Autos an den Neuzulassungen lag zuletzt bei etwa 14 Prozent. Für den Klimaschutz peilt die Ampelkoalition bis 2030 mindestens 15 Millionen E-Autos an.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website