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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Suzuki Swift 1.0 Boosterjet Kleiner Japaner mit dem gewissen E-xtra
Suzuki kehrt dem Größenwahn in der Kleinwagenklasse den Rücken und verkürzt den Swift um einen Zentimeter. Herausgekommen ist ein Auto mit überraschend viel Platz und einiges an Technik.
Mit dem Suzuki Swift war das immer so eine Sache. Je mehr er sich bemühte, ein Miniklon für alle Bevölkerungsschichten zu sein, desto spöttischer schmunzelten die Fans des Originals aus England über den Japaner.
Gegen den Trend: Swift speckt enorme 120 Kilo ab
Statt, wie der Mini eine Testosteronkur verabreicht zu bekommen und mächtig an Masse und Gewicht zuzulegen, bleibt der Swift seinen Wurzeln treu und verliert sogar noch imposante 120 Kilogramm gegenüber dem Vorgänger. Beim Basismodell sind das 840 Kilogramm Leergewicht, beim gut ausgestatteten Testwagen 925 Kilogramm – inklusive Hybridmodul. "Beim Suzuki Swift geht es um Innovationen“, sagt Chefingenieur Masao Kobori.
Suzuki Swift: Mehr Innenraum trotz kürzerer Karosserie
Mit einer Länge von 3,84, einer Breite von 1,74 und einer Höhe von 1,50 Metern ist der neue Swift einen Zentimeter kürzer als der Vorgänger, 15 Millimeter niedriger, vier Zentimeter breiter und hat dennoch ein Radstand-Plus von zwei Zentimetern. Grund für diesen Mehr-Raum sind die kompakteren Motoren, die weniger Platz benötigen und damit eine großzügigere Fahrgastzelle zulassen.
Suzuki Swift mit Platz für vier Erwachsene und Gepäck
Da haben die Japaner das Thema Downsizing konsequent zu Ende gedacht. Was den Platz angeht, ist der Kleinwagen ein echtes „Plus Size Model“: Vier Erwachsene finden ohne Verrenkungen Platz und auch im Fond, wird es für Personen um die 1,90 Meter nicht eng um den Kopf. Dass der Kofferraum mit einem Volumen von 265 Litern den, des alten Swift noch um 54 Liter übertrifft, macht die Raumökonomie des Nippon-Polos noch bemerkenswerter. Legt man die Rücklehnen um, wächst das Gepäckabteil auf maximal 947 Liter. Allerdings entsteht dabei eine Stufe im Laderaumboden.
Suzuki Swift mit Fahrer-orientiertem Cockpit
Im Cockpit selbst regiert Klassen-übliches Hartplastik, auch wenn genarbte Oberflächen und farbige Applikationen das Ganze etwas aufhübschen. Die Mittelkonsole ist in einem Winkel von fünf Grad zum Fahrer geneigt und die Tasten, Regler und Knöpfe sind übersichtlicher angeordnet als beim Vorgänger. Die Bedienung läuft über den Sieben-Zoll-Monitor ab und das geht recht unkompliziert: Die Einbindung des Smartphones per Bluetooth klappt ruckzuck und auch Apple CarPlay oder Android-Auto sind möglich. Allerdings sind die Tippflächen bei verschiedenen Menüpunkten so klein, dass man diese oft verfehlt, wenn man während der Fahrt etwas eingeben will.
Moderner Antrieb: Dreizylinder-Turbo mit Hybrid-Modul
Der Grund des großzügigen Innenraums ist der aus dem Baleno bekannte 1,0-Liter-Turbo-Dreizylinder, der mit einem optionalen Mildhybrid-System kombiniert ist. Kern dieser Elektrifizierung ist ein Starter-Generator, der neben seiner Rekuperationsfähigkeit auch als E-Booster fungiert und den Verbrenner bei Bedarf unterstützt. Die dafür benötigte Energie wird in einem Akku gesammelt, der sich unter dem Fahrersitz befindet.
Kräftig und sparsam: Im EU-Mix genügen 4,3 Liter
Das Resultat sind 0,7 Liter pro 100 Kilometer weniger Verbrauch als beim Verbrenner ohne E-Unterstützung – also 4,3 Liter auf 100 Kilometer. Die Fahrleistungen des 111 PS und 170 Nm starken Japaners sind ebenfalls in Ordnung: Nach 10,6 Sekunden erreicht der Swift Landstraßentempo und rennt bis zu 195 km/h schnell.
Drei Getriebe zur Wahl: fünf, sechs oder stufenlos
Der engagiert zur Sache gehende Motor hat mit dem Leichtgewicht wenig Probleme, dreht willig hoch und lässt sich auch mit wenig Schaltvorgängen die Laune nicht verderben. Da fällt es auch kaum ins Gewicht, dass die Handschaltung nur fünf Gänge hat. Alternativ sind noch eine Sechsstufenautomatik und ein CVT-Getriebe erhältlich, das sich nicht immer als die beste Wahl erwiesen hat. Dass der Dreizylinder seine Freude am Drehen mit einem leichten Knurren untermalt, ist der Zylinderanzahl geschuldet.
Gut abgestimmt: Suzuki Swift mit neutralem Fahrwerk
Auch in Kurven schlägt sich der komfortabel abgestimmte Japaner gut. Die Lenkung reagiert sehr schnell auf Richtungswechsel, ist aber zu leichtgängig und könnte etwas mehr Auskunft über den Zustand der Straßenoberfläche geben. Durch den längeren Radstand bleibt der Suzuki Swift lange neutral und lässt sich gut beherrschen, ehe sich die Unaufgeregtheit in ein Schieben über die Vorderräder verwandelt.
Vorfreude auf den neuen Suzuki Swift Sport
Angesichts der Agilität wächst die Vorfreude auf die Sport-Version. Zu der passen auch Anzeigen, wie die G-Kräfte in dem farbigen 4,2-Zoll-Display zwischen den Rundinstrumenten. Allerdings sollten dann bessere Sitze verbaut sein, als das Gestühl im Testwagen, das sich weder durch Seitenhalt noch durch eine lange Oberschenkelauflage auszeichnet, aber immerhin einigermaßen bequem ist.
Suzuki Swift: Viele Assistenzsysteme für den Kleinwagen
Beim Swift kombinieren die Japaner eine Kamera mit einem Laser und realisieren Assistenzsysteme, wie einen Notbrems-, einen Spurhalte-, einen Fernlicht–Assistenten sowie einen adaptiven Tempomaten (zwischen 40 und 160 km/h). Die sollen auch bei den günstigeren Ausstattungslinien gegen Aufpreis erhältlich sein. So ist der Suzuki Swift, der ab 13. Mai beim Händler steht, kein lifestyliger Mini, aber ein gutes Auto zu einem fairen Preis.
Zu Preisen ab 13.790 Euro ist ab sofort die neue Generation des Suzuki Swift als Fünftürer bestellbar. Damit sinkt der Preis im Vergleich zum Vorgänger. Der wird in der fünftürigen Karosserievariante weiterhin für 14.590 Euro angeboten.