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Autotest: Mit dem Highlander beweist Toyota Größe im SUV-Segment


Autotest
Mit dem Highlander beweist Toyota Größe im SUV-Segment

Von dpa
10.02.2021Lesedauer: 3 Min.

Berlin (dpa-infocom) - In den USA gibt es ihn schon seit zwei Jahrzehnten, doch für Europa galt der Highlander immer als zu groß und zu durstig. Aber weil mit dem Aussterben der Vans der Ruf nach geräumigen Geländewagen immer lauter wird, besinnt sich Toyota eines Besseren und bringt den großen Bruder des RAV-4 nun zu Preisen ab 53.250 Euro in den hiesigen Handel.

Technisch sind die beiden eng verwandt und nutzen die gleiche Plattform. Doch wer rund 10.000 Euro mehr bezahlt als für den RAV-4, der bekommt dafür nicht nur ein selbstbewussteres Design, sondern auch deutlich mehr Auto. Der Radstand wächst von 2,69 auf 2,85 Meter, die Länge streckt sich um 37 Zentimeter auf 4,97 Meter, und innen ist jetzt Platz für eine dritte Sitzreihe. Zwar muss man trotz einer verschiebbaren Mittelbank ein wenig klettern, um nach hinten zu gelangen. Doch wer erst einmal in die Polster gesunken ist, der sitzt ganz hinten überraschend gut. Kinder fühlen sich dort auch auf der Langstrecke wohl und alle anderen zumindest auf kürzeren Fahrten. Und auch für Koffer und Kisten ist plötzlich reichlich Platz: Selbst bei voller Bestuhlung fasst der Highlander 332 Liter, als Fünfsitzer sind es 865 Liter, und wenn alle Lehnen flachliegen, misst das Kofferraum-Volumen 1909 Liter.

Verbesserter Komfort, gedrosselter Verbrauch

Zum üppigen Platzangebot gibt es ausgesprochen bequeme Sitze, ein sachliches aber ordentliches Ambiente und eine üppige Ausstattung: Sicherheitsfeatures wie die automatische Spurführung und die Abstandsregelung sind genauso Standard wie das Touchscreen-Infotainment und die Klimaautomatik mit drei Zonen. Und gegen Aufpreis gibt es Finessen wie einen digitalen Rückspiegel, mit dem die Hinterbänkler verschwinden, oder ein Head-Up-Display.

Großes Auto, großer Durst? Lange galt das als goldene Regel und war der Grund dafür, dass Toyota den Highlander in Europa nicht angeboten hat. Doch jetzt will der Hybrid-Weltmeister beweisen, dass es auch anders geht, und bringt den Highlander deshalb nur als Teilzeitstromer ins Land - allerdings ohne Steckdosen-Anschluss. Der Akku des Highlander ist vergleichsweise klein, lädt deshalb nur beim Bremsen und liefert gerade mal genügend Strom für ein paar hundert Meter. Aber schon das reicht, um den Verbrauch auf dem Papier auf 5,1 Liter (CO2-Ausstoß 116 g/km) zu drücken. Und anders als bei Plug-in-Hybriden sind die Abweichungen in der Praxis eher gering. Dafür allerdings gibt es für den Highlander keine Förderung - was gegenüber Konkurrenten wie dem Ford Explorer oder dem Kia Sorento zu einem deutlichen Wettbewerbsnachteil wird.

Kraft dreier Motoren, aber wenig Hang zum Rasen

Angetrieben wird der Highlander gleich von drei Motoren: An der Vorderachse arbeiten ein 2,5 Liter großer Vierzylinder mit 140 kW/190 PS sowie eine E-Maschine mit 134 kW/182 PS. Und wenn sich der elektrische 40 kW/54 PS-Motor im Heck zuschaltet, fährt der Highlander auf allen Vieren durch dick und dünn. Denn auch als Hybrid will der große Toyota weiterhin ein echtes SUV sein.

Zwar beträgt die Systemleistung 182 kW/248 PS, und trotz seiner gut zwei Tonnen Gewicht beschleunigt der Highlander aus dem Stand in 8,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Dennoch sollte man sich nicht zu einer allzu forschen Gangart verführen lassen. Denn der Highlander mag es gern etwas gemütlicher. Das liegt nicht nur an seinem limitierten Spitzentempo von 180 km/h. Auch Fahrwerk, Lenkung und Bremsen sind eher darauf ausgelegt, sich auf der Autobahn souverän und gemessenen Schritts fortzubewegen. Dann tut auch die stufenlose CVT-Automatik tadellos ihren Dienst. Wer jedoch mit einem nervösen Gasfuß unterwegs ist, provoziert leidige Drehzahlsprünge.

Fazit: Freund der Familie und Vielfahrer

Groß, geräumig und gemütlich - so wird der Highlander zum Freund für alle, die mit Kind und Kegel oft auf große Fahrt gehen. Alles in Einem geht dabei auch der Preis in Ordnung. Doch 25 Prozent mehr als für einen vergleichbaren RAV-4 sind trotzdem eine selbstbewusste Ansage. Und auch wenn der Highlander als Hybrid nun sparsamer sein mag, so hat er gegenüber der Konkurrenz das Nachsehen. Denn es fehlt der für die Kaufprämie erforderliche Steckdosenanschluss.

Datenblatt: Toyota Highlander 2.5 Hybrid 4x4

Motor und Antrieb Vierzylinder-Benziner mit zwei Elektromotoren
Hubraum: 2487 ccm
Systemleistung: 182 kW/248 PS
Max. Drehmoment (Verbrenner): 239 Nm bei 4500 bis 6000 U/min
Antrieb: Allradantrieb
Getriebe: Stufenlose Automatik
Maße und Gewichte
Länge: 4966 mm
Breite: 1930 mm
Höhe: 1755 mm
Radstand: 2850 mm
Leergewicht: 2130 kg
Zuladung: 590 kg
Kofferraumvolumen: 332-1909 Liter
Fahrdaten:
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 8,3 s
Durchschnittsverbrauch: 5,1 Liter/100 km
Reichweite: 1270 km
CO2-Emission: 116 g/km
Kraftstoff: Super
Schadstoffklasse: Eu6d-Temp
Energieeffizienzklasse: A+
Kosten:
Basispreis des Toyota Highlander: 53.250 Euro
Typklassen: k.A.
Kfz-Steuer: 92 Euro/Jahr
Wichtige Serienausstattung:
Sicherheit: Sechs Airbags, Notbremsassistent, automatische Abstandsregelung und Spurführung, Notbremsassistent
Komfort: Klimaautomatik, Touchscreen mit Rückfahrkamera, LED-Scheinwerfer, Digitaler Rückspiegel
Spritspartechnik: Hybrid-Antrieb

Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke

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