Test deckt Schwächen auf Neuer BMW 3er: Ist das Modell so gut wie erwartet?
Der neue BMW 3er: Er will das Maß der Dinge in der Mittelklasse sein. Allerdings zeigt sich im Test, dass der Neue nicht nur Plus-Punkte einsammelt. Welche Nachteile er mit sich bringt, erfahren Sie hier.
Wenn BMW eine neue Limousinen-Generation auf den Markt bringt, sind die Erwartungen immer besonders hoch; ganz gleich, ob es um den 7er, den 5er oder den 3er handelt. Letzterer ist in seiner inzwischen siebten Generation seit März in Deutschland auf dem Markt. Was erwartet die Käufer?
Zurückhaltende Optik
Nicht jedem fällt bei einem Blick auf den 3er gleich auf, dass es sich um ein völlig neues Auti handelt. Zwar ist die BMW-Mittelklasse in Länge und Breite gewachsen, aber die typischen Insignien der Marke blieben natürlich erhalten. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger zeigt sich aber das insgesamt modernere Design mit schärferer Linienführung und sorgfältigerer Karosseriearbeit.
Die fällt aber mehr noch im Innenraum auf, wurde doch bislang neben dem Platzangebot vor allem Liebe zum Detail und an der einen oder anderen Stelle eine angemessene Materialqualität vermisst. Das hat sich erwartungsgemäß nun deutlich geändert. Kunststoffe und sonstige Materialien wirken hochwertiger und sehr gut verarbeitet. Außerdem bietet BMW endlich den für eine teure Mittelklasse-Limousine angemessenen Platz. Lediglich der Ein- und noch mehr der Ausstieg aus dem Fond könnten sich gerade für nicht mehr ganz junge Menschen aufgrund der abfallenden Dachlinie als beschwerlich erweisen. Lobenswert dagegen der mit 480 Litern recht große Kofferraum mit serienmäßig dreiteilig klappbarer Rücksitzlehne.
Souveräne Motorleistung
Dem Käufer eines 3er wird dies alles gefallen, aber mehr noch wird er Wert auf Antriebspower, Agilität und Handlichkeit seines Fahrzeugs legen. Mit dem 258 PS leistenden 2,0-Liter-Turbobenziner im 330i etwa ist man absolut souverän motorisiert. Der Motor reagiert bissig bei praktisch jeder Drehzahl, ist aber gleichzeitig kultiviert und stellt immer mehr als genug Drehmoment (bis zu 400 Newtonmeter) bereit. Die Fahrleistungen unterstreichen dies: 5,8 Sekunden bis Tempo 100 und 250 km/h Spitze. Die serienmäßige Achtgang-Automatik verrichtet die Schaltarbeit sehr gut.
Nervöse Lenkung, sehr straffe Abstimmung
Das Handling des mit 4,71 Meter ja nicht gerade kleinen und mit knapp 1,6 Tonnen auch nicht übermäßig leichten, stets über die Hinterräder angetriebenen Fahrzeugs ist besser als beim Vorgänger. Hinzu kommen kräftige, gut dosierbare Bremsen. Die allzu direkte und daher etwas nervös wirkende Lenkung verdient aber Kritik. Außerdem ist der 3er zumindest in dieser Variante ziemlich straff abgestimmt, was etwa im Vergleich zu einer C-Klasse den Komfort vor allem beim Langsamfahren mindert.
BMW gibt für den 330i einen Normverbrauch von 5,8 Liter (134 g CO2/km) an. Erreichbar dürfte dieser Wert aber höchstens bei äußerster Zurückhaltung sein. Während eines 14-tägigen Tests lag der Verbrauch im Schnitt bei 8,4 Litern pro 100 Kilometer.
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Hoher Preis
44.750 Euro ruft BMW für den 330i auf. Und auch wenn die Ausstattung unter anderem mit Automatik-Getriebe, LED-Scheinwerfern, Verkehrszeichenerkennung oder Spurhalteassistent nicht gerade karg ist, gibt es natürlich in der Aufpreisliste noch viel anzukreuzen – 60.000 Euro sind dann schnell erreicht.
BMW 330i – technische Daten
Länge: 4,71 Meter
Breite: 1,83 Meter (mit Außenspiegeln: 2,07 Meter)
Höhe: 1,44 Meter
Kofferraumvolumen: 480 Liter
Motor: 2,0-Liter-Turbobenziner
Leistung: 258 PS
Max. Drehmoment: 400 Nm bei 1.550 U/min
Schaltung: Achtgang-Automatik
0-100 km/h: 5,8 s
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Normverbrauch: 5,8 Liter/100 Kilometer
CO2-Ausstoß: 134 g/km
Abgasnorm: Euro 6d-temp
Effizienzklasse: B
Testverbrauch: 8,4 Liter/100 Kilometer
- Nachrichtenagentur SP-X