Edel-SUV im Test BMW X4 M40d – lohnt sich der Premium-Aufschlag?
Der BMW X4 ist cooler als der X3, er ist sportlicher und besser ausgestattet. Allerdings kostet er auch mehr als das Basis-SUV. Ob sich dieser Aufpreis lohnt? Das zeigt der Test.
Das SUV-Coupé nutzt die technische Basis des braven X3, ist aber bei einem Grundpreis von zunächst 49.700 Euro rund 5000 Euro teurer als der SUV-Bruder.
Auffallen um jeden Preis
Für diesen Aufschlag gibt es vor allem ein auffälligeres Design. Denn wo der X3 auch nach dem Generationswechsel in der Masse untergeht, sticht der X4 trotz seiner flacheren Silhouette heraus: Die Niere steil und stolz im Wind, die Motorhaube stark konturiert, die Silhouette mit schnellen Strichen gezeichnet und das Heck kurz und knackig.
So wird der X4 schon rein optisch zum Sportwagen unter den SUV – selbst wenn man dafür wegen der Schießschartenfenster fast alle Sicht nach hinten einbüßt.
Muskeln von der M GmbH
Wenn man den richtigen Motor wählt, hält das Auto das sportliche Versprechen auch beim Fahren ein. Schon das vorläufige Basismodell, der 20i kommt mit seinem zwei Liter großen Vierzylinder-Benziner auf solide 184 PS.
Doch die meisten Muskeln gibt es wie üblich bei der M GmbH, selbst wenn der Werkstuner zumindest bislang noch kein waschechtes M-Modell auflegen darf. Stattdessen wurden zwei so genannte M-Performance-Varianten mit einem drei Liter großen Sechszylinder entwickelt, von denen allen Unkenrufen zum Trotz nicht der 354 PS starke Benziner, sondern der Diesel das größte Potential hat.
Erstens, weil er mit einem Normverbrauch von 6,4 Litern und einem CO2-Ausstoß von 170 g/km zumindest halbwegs sparsam ist und weil er dank SCR-Katalysator auch die neuesten Normen erfüllt.
Zweitens, weil man sich kaum der Faszination von 680 Nm entziehen kann. Denn obwohl der X4 knappe zwei Tonnen wiegt und nicht gerade windschnittig ist, beschleunigt der 326-PS-Motor wie in einem Sportwagen. Von 0 auf 100 km/h schafft er es in 4,9 Sekunden und bei Tempo 250 ist nur deshalb Schluss, weil es kein echter M ist. So vehement wie der X4 gegen den Begrenzer anrennt, wäre sicher noch mehr drin.
Und drittens, weil es ausnahmsweise mal keinen Unterschied bei den Preisen gibt: Egal für welches Modell man sich entscheidet, stehen 70.900 Euro auf der Rechnung.
Sportlich abgestimmt
Aber der X4 ist nicht nur spurtstark, sondern tatsächlich sportlich abgestimmt. Die Lenkung direkt, die Federung bei allem Restkomfort eher verbindlich und das Heck dank der variablen Kraftverteilung des Allrads und der elektronischen Differentialsperre etwas agiler – so geht es schneller um die Ecken als man erwarten würde.
Das macht die höhere Sitzposition glatt vergessen, zumal die Sessel den Fahrer geschickt vereinnahmen und man so ein gutes Gefühl für den Wagen bekommt.
Der Poser kann auch praktisch
Die Betonung auf Sport gab es auch schon beim Vorgänger. Aber dieses Mal hat BMW auch an Utility gedacht: Dafür haben die Bayern den Radstand um fünf und die Länge um acht Zentimeter gestreckt und so vor allem im Fond mehr Platz geschaffen. Dort können jetzt bei einem Achsabstand von 2,86 Metern und einer Gesamtlänge von 4,75 Metern auch Erwachsene gut sitzen.
Der Kofferraum unter der serienmäßig elektrischen Klappe ist ebenfalls größer geworden. Er fasst nun 525 Liter und lässt sich mit einer Cargo-Stellung der Lehne selbst dann noch etwas erweitern, wenn man den Rücksitz nicht flachlegen und die vollen 1430 Liter nutzen will.
Mehr Extras als bisher
Dazu gibt es endlich ein Ambiente, das den stolzen Preisen halbwegs gerecht wird, sowie ein Update bei der technischen Ausstattung: Die Anzeigen sind nun digital, der Navi-Monitor reagiert auf einen Fingerzeig und auf Wunsch auch auf Gesten.
Außerdem sind alle Assistenzsysteme an Bord, die auf dem Weg zum autonomen Fahren bereits den Segen der Behörden haben. Wer will, kann sich deshalb am Steuer von der Elektronik auch zum Statisten degradieren lassen.
Ein SUV für Selbstdarsteller
Er sieht besser aus als bisher, fährt besser und ist obendrein deutlich praktischer. So wird der X4 zu einer attraktiven Alternative für X3 & Co, bei der die Mitfahrer nicht mehr einen ganz so hohen Preis für das Geltungsbedürfnis des Fahrers bezahlen müssen. Und ein bisschen Selbstdarstellung ist bei der ganzen SUV-Schwemme erlaubt. Zumal, wenn man sich das Vergnügen stolze 5000 Euro Aufpreis kosten lässt.
Datenblatt: BMW X4 M40d
Motor und Antrieb: | Reihensechszylinder-Turbo-Dieseldirekteinspritzer |
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Hubraum: | 2995 ccm |
Max. Leistung: | 240 kW/326 PS bei 4400 U/min |
Max. Drehmoment: | 680 Nm bei 1750 bis 2750 U/min |
Antrieb: | Allradantrieb |
Getriebe: | 8-Gang-Automatik |
Maße und Gewichte | |
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Länge: | 4752 mm |
Breite: | 1938 mm |
Höhe: | 1621 mm |
Radstand: | 2864 mm |
Leergewicht: | 1895 kg |
Zuladung: | 600 kg |
Kofferraumvolumen: | 525-1430 Liter |
Fahrdaten | |
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Höchstgeschwindigkeit: | 250 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 4,9 s |
Durchschnittsverbrauch: | 6,4 Liter/100 km |
Reichweite: | 1060 km |
CO2-Emission: | 170 g/km |
Kraftstoff: | Diesel |
Schadstoffklasse: | Eu6 |
Energieeffizienzklasse: | B |
Kosten | |
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Basispreis des BMW X4 (20i): | 49 700 Euro |
Grundpreis des BMW X4 M40d: | 70 900 Euro |
Typklassen: | KH 18/ VK 28/ TK 30 |
Kfz-Steuer: | 385 Euro/Jahr |
Wichtige Serienausstattung | |
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Sicherheit: | Sechs Airbags, Auffahrwarner, Geschwindigkeitsbegrenzer |
Komfort: | Klimaautomatik, LED-Scheinwerfer, Navigation |
Spritspartechnik: | Start-Stopp-Automatik |
Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke
- dpa