Kurzschluss vermeiden Autobatterie selber wechseln: Schritt für Schritt
Defekte Autobatterien sind die häufigste Ursache für Autopannen. Wer die Batterie selbst wechseln kann, spart Zeit und Geld. Wir zeigen, was Sie dabei beachten müssen.
Wenn das Auto nur noch schwer anspringt oder der Anlasser gar keinen Mucks mehr von sich gibt, kann es an der Starterbatterie liegen: Möglicherweise ist sie nur entladen – oder sie bringt einfach nicht mehr genügend Leistung. Wie Sie eine schwache Batterie erkennen, lesen Sie hier.
Irgendwann hilft auch die Starthilfe durch andere Autofahrer nicht mehr, die Batterie hat da Ende ihres Lebenszyklus erreicht. Dann ist ein Austausch der Batterie fällig. Worauf Sie achten müssen und wie Sie den Autobatteriewechsel selbst machen können, lesen Sie hier Schritt für Schritt.
Autobatterie kaufen: Das ist wichtig
Wenn Sie eine neue Autobatterie kaufen, dann achten Sie darauf, dass Sie den gleichen Batterietyp mit identischen Eigenschaften kaufen: Die Abmessungen (Höhe, Breite, Länge) des Batteriegehäuses müssen gleich sein, genauso wie Volt (V), Amperestunden (Ah) und Kaltstartstrom (Amp). Die Informationen finden Sie direkt auf einem Schild auf der Batterie.
Anleitung: So wechseln Sie die Batterie selbst aus
Benötigte Werkzeuge: Schraubenschlüssel
Sicherheitshinweis: Autobatterien enthalten ätzende Säure, die bei einem Defekt auslaufen kann. Tragen Sie säurefeste Handschuhe, um Verletzungen zu vermeiden.
- Trennen Sie alle elektrischen Geräte von der Stromzufuhr. Dazu gehören auch Klimaanlage, Sitzheizung und Zigarettenanzünder.
- Öffnen Sie die Motorhaube und entfernen Sie die Abdeckung über der Batterie. Hinweis: Nicht bei allen Fahrzeugen ist die Autobatterie unter der Motorhaube montiert. Schauen Sie in die Betriebsanleitung, wo sie sich in Ihrem Fahrzeug befindet.
- Lösen Sie die Befestigungsmuttern an der Masseklemme und entfernen Sie das schwarze Kabel am Minuspol. Wichtig: Die Minus-Klemme darf nicht den Plus-Pol berühren.
- Lösen Sie anschließend die Schrauben an der Plusklemme und entfernen Sie das rote Kabel.
- Lösen Sie die Schrauben der Batteriehalterung und hängen Sie die Halterung aus. Achtung: Autobatterien können sehr schwer sein, in der Regel zwischen 15 und 30 Kilo.
- Werfen Sie die alte Autobatterie nicht in den Hausmüll, sondern bringen Sie sie zu einem Wertstoffhof. Dort kann sie als Sondermüll fachgerecht entsorgt werden. Oft nehmen auch Tankstellen und Autowerkstätten alte Stromspeicher entgegen. Händler, die Batterien vertreiben, müssen ausgediente Exemplare ebenfalls annehmen, sofern sie die entsprechenden neuen Modelle verkaufen.
Achtung: Wenn Sie eine alte Batterie etwa zum Wertstoffhof bringen, sorgen Sie für eine sichere Lagerung während des Transports. Denn sollte die Batterie umkippen oder herunterfallen, kann ätzende und gesundheitsschädliche Säure austreten.
So bauen Sie eine neue Autobatterie ein
- Setzen Sie die neue Batterie ein und schrauben Sie diese an der Karosserie fest. Achten Sie dabei darauf, keine Kabel oder Schläuche einzuklemmen.
- Befestigen Sie dann die Kabel an den Batteriepolen der neuen Batterie mithilfe der Polklemmen. Verbinden Sie zunächst das rote Kabel am Pluspol und anschließend das schwarze Kabel am Minuspol. Wichtig: Sie sollten sich unbedingt an diese Reihenfolge halten. Andernfalls können Funken oder ein Kurzschluss entstehen.
- Tragen Sie etwas Polfett auf die Pole auf. Das verhindert Korrosion.
- Schrauben Sie die Batterie wieder fest und bringen Sie die Batteriehalterung an.
Wann sollten Sie die Autobatterie wechseln?
Die Leistung einer Autobatterie lässt mit der Zeit nach. Häufiges Fahren von kurzen Strecken kann die Lebensdauer des Akkus erheblich verkürzen. Nach etwa vier bis sechs Jahren ist die Batterie schwach und sollte getauscht werden.
Batteriewechsel: Wann ein Fachmann ran sollte
Bei modernen Autos mit Start-Stopp-Automatik oder mit Batteriemanagementsystemen sei der Wechsel meist ein Fall für den Profi, warnt der TÜV Süd. Denn die neue Batterie muss dann ins Steuergerät eingetragen und an die Bordelektronik angepasst werden. Das macht Diagnosegeräte und entsprechendes Wissen erforderlich.
In der Werkstatt versorgt außerdem eine Pufferbatterie das System mit Energie während des Wechsels. Ein Unterbrechen des Stromkreises könnte sonst Datenverluste in Steuergeräten und im Multimediasystem bewirken.
Radio und Fensterheber etwa müssten dann unter Umständen neu programmiert werden. Bei Autos aus den 1990er-Jahren wie einem Golf IV sei der Wechsel in Eigenregie dagegen meist unproblematisch, so der Tüv Süd.
- dpa-tmn
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