Kia Cee'd GT Track Das i-Tüpfelchen fehlt (noch)
Donnerwetter, was hat Kia denn da für einen Keil auf die vier 18-Zöller mit den rot lackierten Bremssätteln gestellt? Stechender Blick, kraftvolle Konturen, muskulöser Auftritt - so präsentiert sich uns der neue Kia Cee’d GT. Weitere Hingucker sind die rote GT-"Designlinie“ (Kia) im Kühlergrill, die jeweils vier Dominostein-artigen LED-Tagfahrlichtspots und die Auspuffanlage in zweiflutiger Bauweise. Keine Frage – so flott sah ein Kia noch nie aus.
Kia Cee’d GT: Sportlich auch im Innenraum
Im Innenraum setzt sich der rote Faden fort: Und zwar auf den mit GT-Logo verzierten Recaros, dem Schaltsack, dem Lederlenkrad und an den Türverkleidungen. Hier stand natürlich der Golf GTI Pate - nichtsdestotrotz hat Kia dieses Designelement hübsch umgesetzt.
Welche Anzeige hätten’s denn gern?
Netter Design-Gag: Per Lenkradtaste kann der Fahrer - ähnlich wie bei Volvo - zwischen zwei Darstellungen der Instrumente wählen. Im "Normal-Modus" zeigt das Display klassische Rundinstrumente. Im "GT-Modus“ sieht der Fahrer dann zusätzlich eine Anzeige für Ladedruck und Drehmomentverlauf.
Der Sound lässt auf sich warten
Motor an und los geht es: Verhältnismäßig dezent gibt sich der 204 PS starke 1,6-Liter GDI Turbo beim Anlassen. Da dürfte der Koreaner gerne etwas mehr akustisch Dampf ablassen. Beim Anfahren ist dann doch etwas zu hören. Mittels Modifikation am Schalldämpfer geht der Kia ab gut 1000 Touren etwas kraftvoller zu Werke.
Wo bleibt das i-Tüpfelchen?
Ganz so spritzig wie ein Golf GTI geht es hier allerdings nicht voran. Wen wundert's - holt doch das Wolfsburger Original bei nur minimaler PS-Mehrleistung (220 PS) fast 100 Newtonmeter mehr aus seinem 2,0-Liter Aggregat. Oder um es plastischer auszudrücken: Um auf der Autobahn mit den zahllosen Zweiliter-Diesel-Limousinen zu beschleunigen, muss man schon hart auf dem Gaspedal des 4,31 Meter langen Kompakten stehen. 7,7 Sekunden vergehen bis Tempo 100.
Satt, aber hart
Für Weicheier ist die Sportfahrwerk-Auslegung aber nicht gemacht: Zuweilen arg hart geben die 225er Michelin-Reifen Unebenheiten an den Piloten weiter. Dafür liegt der Cee'd konsequent satt auf der Straße und dank der Recaro-Sportsitze hat man auch in Kurven, nie das Gefühl, hin- und hergeschüttelt zu werden.
Der Cee’d hat Durst
Turbo läuft, Turbo säuft - zumindest wenn man ein bisschen sportlicher fährt als sonst üblich. Das trifft auch auf den 1,6-Liter-GDI mit Twinscroll-Lader zu: Unter zehn Litern konnten wir den deluxe-weißen Koreaner nicht bewegen. Zugegebenermaßen haben wir ihn auch flott gefahren.
In "Track ist fast alles drin"
Dankenswerterweise hat Kia die Ausstattungen übersichtlich und üppig gestaltet: Neben der Basislinie "Challenge“ (enthält bereits Zweizonen-Klima, Sitzheizung, elektrisch verstellbare Sitze) ist nur noch die von uns gefahrene Topausstattung "Track" zu bekommen. Darin enthalten ist dann alles, was das Herz begehrt - abgesehen vom empfehlenswerten Panorama-Schiebedach (900 Euro) und dem tadellos funktionierenden Navigationssystem (1000 Euro). Der Testwagen kam summa summarum auf eine Endpreis von 28.890 Euro - da startet erst die Preisliste eines VW Golf GTI.
Fazit Kia Cee'd GT Track
Flottes Design, flotter Antrieb - und ein klasse Preis. Kia beweist mit dem Cee'd GT Track, dass sie mehr können als nur vernünftige Brot-und-Butter-Fahrzeuge bauen. Auch wenn das i-Tüpfelchen vielleicht noch fehlt.