BMW 420d Autotest Der Schönling mit dem Spaß-Spar-Motor
Mann hat der tolle Formen: Knackig-kurze Überhänge, die typische lange Motorhaube, eine wunderbar abfallende Dachlinie mit obligatorischem Hofmeisterknick, noch geduckter als der Vorgänger, und dank breiterer Spur noch satter auf der Straße. Hingucker sind die "Bumerang"-förmigen Luftöffnungen. Diese "Air Breather" sollen den Luftwiderstand reduzieren. BMWs neues 4er Coupé ist derzeit einer der Schönlinge auf unseren Straßen. Kann er mehr als nur schön sein - wir haben es ausprobiert.
Grandioser Dieselmotor
Ein Gedicht ist der zwei Liter große Vierzylinder-Diesel. Dank 380 Newtonmeter Drehmoment werden Autobahnetappen und Überholvorgänge zum fahrerischen Kinderspiel. Elastik, Dynamik - alles da; mehr Motor braucht man wirklich nicht. 380 Newtonmeter, die ab gut 1700 Umdrehungen anstehen, sorgen für Kraft in jeder Situation. Wer will, treibt den 1550 Kilo schweren Wagen bis auf die Topspeed von 240 km/h.
Geringer Verbrauch
Beeindruckender aber als die fahrerischen Leistungen ist der Verbrauch. Nach 1100 Kilometern erfreute das Display mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,3 Litern an kühlen Novembertagen - selbstverständlich auf Winterreifen gefahren. Und selbst nach 400 weiteren sehr flott gefahrenen Kilometern begnügte sich der Diesel mit 5,6 Litern im Schnitt - das ist nur ein knapper Liter mehr, als auf dem Prüfstand ermittelt.
Famose Automatik
Ohne Fehl und Tadel ist die Achtgang-Automatik. Ohne Zugkraftunterbrechung werden die acht Gänge abgefrühstückt, der Fahrer merkt nur an der Drehzahl, dass gerade eine Nummer höher oder tiefer die Arbeit übernimmt: So komfortabel kann Reisen sein.
Sportlich, aber kein Sportwagen
Zum Sportwagen wird der 4,64 Meter lange und 1,38 Meter hohe Wagen trotz perfekter Achslastverteilung von exakt 50:50 aber nicht. Dafür ist der schöne 4er einfach zu schwer und zu lang. Ein sportliches Fahrzeug ist es aber allemal.
Innen hochwertig
Der Innenraum ist optisch und haptisch so, wie man es von BMW erwarten darf: Solide, hochwertig, geschmackvoll. Nach wie vor leicht zu bedienen ist das iDrive-System. Dankenswerterweise ist auch im 4er Reduktion auf das Wichtigste Trumpf: Nur wenige Tasten und Schalter können vom Fahren ablenken.
Gakeliger Gurtanreicher
Der automatische Gurtanreicher macht allerdings einen etwas wackeligen Eindruck. Zudem funktioniert er nicht immer zuverlässig - der Gurt bleibt nicht immer in der Führungsschiene. Dann ist Rücken- und Armgymnastik angesagt. Nicht ganz unwesentlich an kühlen Herbsttagen: Die Sitzheizung dürfte etwas flotter auf Touren kommen.
BMW 420d ab gut 41.000 Euro zu haben
Ab 41.350 Euro startet das Dieselvergnügen mit Achtgang-Automatik. Das ist natürlich kein Pappenstil für ein Mittelklasse-Fahrzeug. Wer schön sein will, muss leiden; wer schön fahren will, eben auch ein bisschen.