Autopflege im Herbst So kann Laub Ihrem Fahrzeug schaden
Wenn im Herbst die Blätter von den Bäumen auf den nassen Boden fallen, werden die Straßen rutschig. Autofahrern drohen aber noch andere Unannehmlichkeiten mit Laub.
Jeder, der keine Garage hat, kennt es: Im Herbst muss man sein Auto praktisch täglich aus einer dicken Laubschicht graben, bevor ans Losfahren überhaupt zu denken ist. Dach und Motorhaube sind schnell freigewischt.
Laub kann sogar dem Lack zusetzen
Aber Laub und Pflanzenteile setzen sich gerne auch in Ritzen und Fugen der Karosserie fest. Beliebte Verstecke sind beispielsweise die Rinnen unter der Motorhaube und die Ritzen zwischen Kofferraumklappe und Seitenblech. Aber auch in Lüftungsgitter oder den Ecken und Kanten von Scharnieren sowie den Ablauflöchern in den Türen bleiben Blätter gerne haften. Das sind Plätze, die auch bei schneller Autobahnfahrt mit starkem Fahrtwind nicht freigeblasen werden.
Regelmäßig Blattwerk entfernen
Es ist ratsam, regelmäßig das Blattwerk von der Karosserie und aus den Ritzen zu entfernen. Besonders im Übergang zwischen Frontscheibe und Motorhaube ist das wichtig, erklärt Vincenzo Lucà vom TÜV Süd. Die Blätter können während der Fahrt ins Sichtfeld wehen und so zum Risiko werden. Außerdem verstopfen sie unter Umständen die Ausgangsöffnungen für das Gebläse im Innenraum, sodass Scheiben hartnäckig beschlagen bleiben. Mitunter blockiert das Laub auch Wasserabläufe, was allerdings eher selten der Fall ist. Darüber hinaus speichern die Blätter Feuchtigkeit, geben Gerbsäure ab und können damit Lack und Metall angreifen.
Doch wie kriegt man das hartnäckige Gestrüpp aus der Rille? "Nehmen Sie einen Besen, einen Pinsel oder einen Nassstaubsauger, wenn Sie mit der Hand nicht danach greifen können", rät Lucà. Ein Haushaltsstaubsauger sei dagegen nicht geeignet, denn der vertrage die Feuchtigkeit nicht gut.
An anderen Stellen des Autos liegt häufig Schlamm unter dem Laub. Der kann mit einem feuchten Lappen oder Schwamm entfernt werden. Mit ein wenig Politur können die Stellen anschließend nicht nur glänzender, sondern vor allem glatter aufbereitet werden – damit sich das Laub nicht wieder so schnell festsetzen kann.
Moderne Klimaanlagen entfeuchten die Luft
Unbegründet ist die Sorge, dass Auto könne innen feucht werden, weil man ständig Laub hereinträgt. Durch das Automatik-Programm moderner Klimaanlagen, die heute meist Standard sind, wird der Innenraum ausreichend entfeuchtet. Autos ohne Klimaanlage sollte man dagegen gut durchtrocknen lassen. Dabei können spaltweit geöffnete Fenster helfen, falls die Öffnung aller Türen über längere Zeit nicht möglich ist.
Generell sollten sich Autobesitzer um ein bisschen Nässe nicht allzu viel Gedanken machen. "Staunässe sollte man zwar vermeiden, doch dafür muss ein nasser Wagen wirklich monatelang rumstehen", so Lucà vom TÜV Süd.
Auf Plätschern achten
Riecht es im Auto allerdings modrig, lohnt ein Blick unter die Fußmatten oder in den Kofferraum – manchmal steht hier das übelriechende Wasser. Hören die Insassen ein leichtes Schwappen oder Plätschern bei Kurvenfahrt oder Abbremsen, kann die Ursache eine Pfütze in der Reserveradmulde oder den Kofferraumseiten sein. Hier hilft nur eine Trockenlegung und der Einsatzes eines Föns.
Vorsicht bei Schiebedächern
Eine kritische Stelle für Herbstlaub sind Schiebedächer. Neben ausreichender Schmierung der Schienen müssen die Ablaufkanäle des Dachrahmens freibleiben. Sind diese verstopft, rinnt das Regenwasser über den Rahmen und dann hinter die Seitenverkleidung in den Fußraum.
- SP-X, dpa