Neuvorstellungen & Fahrberichte Fiat 500 L Trekking: Locker, leicht und luftig
Landlust ist momentan ja schwer angesagt: Ob Volvo V40 Cross Country, VW Cross Caddy oder Opel Insignia Cross Tourer - wo "Cross" draufsteht ist zumindest ein bisschen Offroad-Klimbim dran. Jetzt hat auch Fiat der langen 500er Variante ein robustes Aussehen verpasst. Wir haben den neuen Fiat 500 L Trekking ausprobiert.
Fiat 500 L Trekking: sympathischer Auftritt
Der erste Eindruck: sympathisch und sommerlich. Stoßfänger mit Unterfahrschutz, Radkästen in Offroad-Optik, Seitenschutzleisten in Chrom-Optik und ein bisschen hochgebockt: Der 4,27 Meter lange Fiat 500 steht fesch auf seinen serienmäßigen 17-Zöllern. Die Farben wirken sommerlich und lassen einen Hauch von Bella Italia aufkommen: Wie wäre es beispielsweise mit den von uns gefahrenen Sorrento Gelb oder Cappuccino Beige?
Ein Van mit prima Rundumsicht
Die erhöhte Sitzposition erleichtert das Einsteigen, große Fensterscheiben lassen den 1,67 Meter hohen Wagen sehr luftig wirken. Die Rundumsicht ist ausgezeichnet, Platz ist vorne wie hinten mehr als genug vorhanden. Nein - mit einem klein-knuffigen Cinquecento hat der 500 L Trekking wirklich gar nichts mehr zu tun; das Fahrzeug ist schlicht ein Van.
Vieles ist ein bisschen größer
Und da darf alles auch gerne mal etwas größer sein. Der Schaltknauf hat fast Tennisballgröße, die Handbremse könnte man als Armablage nutzen, wenn sie etwas höher platziert wäre. Auch die Drehschalter für die Klimaanlage gehen in Richtung Untertassen-Durchmesser, in die inneren Türgriffe könnte fast die komplette Hand eingehakt werden.
Frisch und pfiffig
Das alles ist zwar ungewohnt anders - aber es passt zueinander. Ohnehin ist das Interieur charmant gestaltet. Hier dominieren nicht kühle Eleganz, sondern frische Farben und ungewöhnliche Geometrie. Fiat schafft es spielend, das Innere pfiffig zu gestalten, ohne dass es zu verspielt wirkt. "Large, light und loft" nennt Fiat - wenig italienisch - dieses Konzept.
Platz ist überall genug
Bei allem vergisst der lange 500 auch seine Funktionalität nicht. 400 Liter fasst der Kofferraum, wenn die zweite Sitzreihe vorne arretiert ist. Wird sie umgelegt, stehen gut 1300 Liter auf ebener Fläche zur Verfügung.
Mit einem Zweizylinder unterwegs
Mit dem 105 PS starken Twin-Air-Zweizylinder kommen Retro-Gefühle auf. Knatternd wie ein Moped setzt sich der 1250 Kilo schwere Wagen in Bewegung. Aber der Turbo-Motor macht seine Sache gut: der Trekking-500er lässt sich unter acht Litern fahren. Die sehr leichtgängige City-Lenkung ist eine hilfreiche Funktion beim Ein- und Ausparken; im Straßenverkehr sollte man sie dann aber deaktivieren, sonst wird es zu schwammig.
Ein bisschen Offroad-Gefühl
Ein Geländewagen ist der Fiat natürlich trotz "Trekking"-Aufkleber und erhöhter Bodenfreiheit nicht. Zumindest eine Vorderachs-Traktionssperre soll für mehr Fahrspaß auch auf unbefestigten Wegen sorgen.
Fazit Fiat 500 Trekking
19.950 Euro müssen Freunde des Italo-Vans mindestens investieren, um in den Genuss zu kommen. Dafür gibt es ein absolut alltagstaugliches, geräumiges Fahrzeug mit einer Extraportion Pfiff. Und Lust aufs Land macht er auch.