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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Technik & Service Sportec-BMW 1er M Coupé: Kultiger geht's nicht
Der schweizer Tuner Sportec wandelt auf den Spuren der BMW-Geschichte: Vor exakt 40 Jahren lieferten die Münchener die ersten Exemplare des legendären BMW 2002 Turbo aus. Nun versucht sich Sportec an einem adäquaten Nachfolger auf Basis des - leider nicht mehr produzierten - BMW 1er M Coupés.
Wer erinnert sich nicht an den ersten deutschen Serienwagen mit Turbomotor? Der 2002 Turbo war der Inbegriff der Sportlichkeit: sehr leicht und für damalige Verhältnisse bärenstark. Wenn der Ladedruck einsetzte, und das tat dieser nach einem größeren Turboloch schlagartig, verwandelte sich die Sportlimousine in eine Heckschleuder allererster Güte.
Sportec-BMW 1er M Coupé im 2002-Turbo-Look
Damals wie heute wirkt die Kriegsbemalung in den BMW-Motorsport-Farben Rot und Blau auf einer alpin-weißen Karosserie am eindringlichsten. Selbst an die Modellbezeichnung in Spiegelschrift - damit der Vorausfahrende besser lesen kann, was sich dort im Rückspiegel unaufhaltsam nähert - haben die Sportec-Designer gedacht. Doch statt "2002" prangt nun "3002" an der mit Lüftungsöffnungen übersäten Frontschürze des Tuning-Einsers.
3002 Turbo: Drei Liter Hubraum, zwei Turbolader
Da das 1er M Coupé noch von zwei Turboladern - der aktuelle M135i hat dagegen nur einen Turbo - zwangsbeatmet wird, stellt dieses Triebwerk eine überaus geeignete Basis für weitere Leistungssteigerungen dar. In der ersten Stufe bringt Sportec das 3,0-Liter-Aggregat durch eine neue Motorsteuerung auf 380 PS und 600 Newtonmeter. Das sind 45 PS und atemberaubende 150 Newtonmeter mehr als die Basis bietet. Dagegen fällt der Preis für das Chip-Tuning von 1250 Euro vergleichsweise gering aus.
Dynamischer auch durch Doppelkupplung
Dank der höheren Leistung und des bärigen Drehmoments spurtet der Sportec-Einser aus dem Stand in 4,3 Sekunden auf Tempo 100. Die 200-km/h-Marke durchbricht der Retro-Renner in 15,5 Sekunden (Serie: 0-100 km/h: 4,9 s, 0-200 km/h: 17,3 s). Entgegen dem Serienmodell erfolgen die Gangwechsel nun in Millisekunden mittels Doppelkupplungsgetriebe, welches aus dem BMW M3 adaptiert wurde und auch eine kürzere Gesamtübersetzung aufweist.
Sportec 1er: Zweite Leistungsstufe mit 420 PS
Die ebenfalls erhältliche Stufe 2 besteht zusätzlich aus einem größerem Ölkühler, einer Downpipe mit 100 Zellen Metallkatalysator und einem Sportluftfilter. Dieses Paket schlägt dann allerdings mit stolzen 4200 Euro zu Buche, bringt aber auch 420 PS und 650 Newtonmeter. Damit erreicht der Einser das Leistungsniveau des aktuellen BMW M3 und übertrumpft dessen maximales Drehmoment um 250 Newtonmeter.
Sportec macht den Einser auch deutlich leichter
Die Dachhaut wird nun aus Karbon statt aus Blech gefertigt, das spart nicht nur 7,2 Kilo Gewicht, sondern senkt auch den Schwerpunk erheblich. Auch der Heckdeckel und die Gestelle der Sportsitze erhalten das gleiche Leichtbaumaterial und bringen zusammen 35 Kilo weniger auf die Waage. Ultraleichte Schmiederäder in 19 Zoll und das Fahrwerk von Öhlins sparen nochmals rund 30 Kilo ein. Insgesamt ist der Sportec-Einser 75 Kilo leichter als sein Serienpendant.