Neuvorstellungen & Fahrberichte VW Golf 4Motion: Der leistet sich keinen Ausrutscher
Schnee, Regen und Schneeregen: Ein Sauwetter - aber ideal, um den neuen Golf 7 mit Allradantrieb durchs verschneite Tirol zu jagen. Im Test: Der 150 PS starke Golf 7 4Motion 2,0 TDI.
VW Golf 4Motion voller Allradtechnik
Für die Extraportion Griffigkeit und Traktion hat VW dem Kompakten ein ganzes Bündel an technischen Finessen unter die Haube gepackt. Haldex-5-Kupplung, elektronische Differenzialsperren an beiden Achsen sowie eine XDS-Quersperrdifferenzial. Letzteres regelt bei forsch gefahrenen Kurven den Bremsdruck des kurveninneren Rades und vermindert so ein Untersteuern des Fahrzeuges. Bei geringer Last wird der 4Motion-Golf allein über die Vorderräder angetrieben. Tritt Schlupf auf, schaltet sich die Hinterachse dazu.
Immer schön in der Spur bleiben
So viel zum technischen Hintergrund - wie sieht das Ganze in der Praxis aus? Beeindruckend, ums es kurz zu machen. Ob in verschneiten Kurven oder auf glatten Steigungen, der kompakte Allradler ist kaum aus der Fassung zu bringen. Selbst die gewaltigen 320 Newtonmeter lassen den 4Motion auf rutschigem Untergrund beim rasanten Tritt aufs Gaspedal kaum nervös werden - stoisch zieht der 4,25 Meter lange Wolfsburger seine Bahnen und Kreise.
Keine Angst vor Ausrutschern
Insbesondere auf ansteigendem Terrain vermittelt der Golf eine Sicherheit und Traktion, die es natürlich so bei einem Fronttriebler nicht gibt. Angst vor Ausrutschern über den Fahrbahnrand hinaus muss man nicht haben, sofern man sich nicht wie ein Rambo hinterm Lenkrad benimmt. Wer Pirouetten drehen will, muss es schon drauf anlegen. Auch für Hängelasten empfiehlt sich der 150-PS-Diesel-Golf - bis zu 1700 Kilo Anhängelast (gebremst bei zwölf Prozent Steigung) weist das Datenblatt aus.
Optisch kaum Änderungen
Äußerlich unterscheidet sicher der Allradler fast nicht von seinen frontgetriebenen Kameraden. Am Heckdeckel prangt die "4Motion"-Plakette ebenso wie im Innenraum oberhalb des Schaltknüppels. Das war's auch schon - mehr braucht es aber auch nicht.
VW Golf 7: Technische Daten und Preise
Motor | 1,2 TSI | 1,4 TSI | 1,6 TDI | 1,6 TDI 4Motion | 2,0 TDI | 2,0 TDI 4Motion |
Leistung | 85 PS | 140 PS | 105 PS | 105 PS | 150 PS | 150 PS |
Drehm. | 160 Nm | 250 Nm | 250 Nm | 250 Nm | 320 Nm | 320 Nm |
0-100 | 11,9 s | 8,4 s | 10,7 s | 11,5 s | 8,6 s | 8,6 s |
V-Max | 179 km/h | 212 km/h | 192 km/h | 187 km/h | 216 km/h | 211 km/h |
Verbr. | 4,9 Liter | 5,3 Liter | 3,8 Liter | 4,5 Liter | 4,1 Liter | 4,7 Liter |
Preis ab | 16.975 € | 22.525 € | 20.725 € | 22.525 € | 25.275 € | 27.075 € |
Bekannte Qualitäten
Ansonsten überzeugt der Allrad-Golf Nummer 7 mit den Qualitäten, die uns schon beim ersten Test vor gut drei Monaten aufgefallen sind. Hochwertige Verarbeitung, bequeme Sitzposition, praktische Ablagen, grafisch ansprechend gestaltete Instrumente, um nur einige Qualitäten zu nennen.
Innen ist es angenehm ruhig
Ein Pluspunkt sticht bei dieser Testfahrt markanter hervor: Nach längeren und zum Teil flott gefahrenen Autobahnetappen ist der Geräuschpegel zu loben: Kaum Wind- und Motorengeräusche nerven die Insassen, im Innenraum bleibt es selbst auch bei Tempo 160 angenehm ruhig.
Moderater Verbrauch
Apropos Motor: Mit diesem Aggregat ist man bestens motorisiert: Laufruhig schnattert der Diesel vor sich hin und stellt natürlich jederzeit genügend Kraftreserven bereit. Mit 5,8 Liter Verbrauch sind wir den 150 starken 2,0-Liter-Diesel gefahren. Im Datenblatt ist der VW Golf 2,0 TDI 4Motion mit 4,7 Litern angegeben - das sind 0,6 Liter mehr als bei der frontgetriebenen Version.
Allrad nur für Diesel
Ein Wermutstropfen bleibt Allradfreunden aber nicht erspart: Den 4Motion gibt es erstens nur mit fünf Türen, zweitens nur mit Dieselmotorisierung und drittens nur mit Sechsgang-Handschalter (also kein DSG). Die starke Dieselvariante wird erst ab der Ausstattung Comfortline angeboten.
Fazit VW Golf 4Motion
Trotzdem: Wer auf eine Extraportion Griffigkeit, Spurtreue - und damit auch Sicherheit Wert legt, ist mit dem frischen Wolfsburger gut bedient. Sicher werden sich eher Interessenten aus bergigeren und winterlicheren Regionen für dieses Modell entscheiden. Aber auch für Flachland-Tiroler ist der Golf eine Überlegung wert.