Obamas Reisebegleiter "The Beast" - das sicherste Auto der Welt
Dieses Auto ist nicht auf minimalen Spritverbrauch optimiert. Es ist nicht einmal besonders stylisch. Es hört auf den Namen "The Beast" und hat nur einen Zweck: Den mächtigsten Mann der Welt, Barack Obama, zu schützen.
Geht der "POTUS" (President of the United States) auf Staatsbesuch – wie jüngst nach Hannover in Deutschland – dann geht auch der angeblich eine Million Dollar teure massiv gepanzerte Wagen mit auf Reisen. Die auf beinahe sieben Meter verlängerte Limousine soll zwischen fünf und acht Tonnen auf die Waage bringen und wird von einem Motor angetrieben, der angeblich kurzfristig bis zu 1000 PS auf die Straße bringen kann. Der Verbrauch soll irgendwo um die 30 Liter auf 100 Kilometern liegen.
Das Auto, von dem es mehrere baugleiche Modelle in der Flotte des weißen Hauses gibt, gleicht einem Panzer auf Rädern, denn der Tank ist ebenso gepanzert wie der ganze Rest des Wagens. Die Fenster aus kugelsicherem Glas sollen auch große Kaliber abwehren können. Damit nicht genug, denn "The Beast" kann angeblich dank Granatwerfer und Tränengaskanone zurückschießen. Zudem sollen auch immer Blutkonserven mit der Blutgruppe des Präsidenten an Bord sein.
Cadillac Number One seit 2009 im Einsatz
Ist Barack Obama nicht an Bord eines seiner beiden Flugzeuge Air Force One oder an Bord der grünen Transfer-Hubschrauber, die ihn vom Flughafen zum Veranstaltungsort bringen, unterwegs, dann sitzt er im belederten Fond seines schwer gepanzerten Cadillac. War Amtsvorgänger George W. Bush entweder in einem schwer gepanzerten Chevrolet Tahoe oder einem Cadillac DTS unterwegs, ging der DTS 2009 in den verdienten Ruhestand. Seither ist der Cadillac Number One im Design des Serien-STS für Barack Obama das mobile Refugium, das ihn vor Angriffen jeglicher Art von außen schützt.
Details werden nicht verraten
"Wir sind stolz, dass der US-Präsident auch weiterhin mit einer Staatslimousine aus unserem Hause unterwegs ist", so Mark McNabb, Vize-Präsident von Cadillac Nordamerika, "Details zu dem Fahrzeug können wir aus Sicherheitsgründen nicht verraten." Nur von außen sieht der Cadillac aus wie eine leicht modifizierte Luxuslimousine nordamerikanischer Bauart.
Das sicherste Auto der Welt
Unter der schwer gepanzerten Karosse, die aus bis zu vier Zentimeter dickem Stahl besteht, befindet sich ein hochfester Rahmen, der mehr an einen Pick Up als an eine Luxuslimousine erinnert. Der Unterboden der amerikanischen Präsidentenlimousine ist antimagnetisch, um die Gefahr von Haftminen zu minimieren. Angriffe mit ummantelten Spezialgeschossen oder Handgranaten prallen am Cadillac Number One, von dem zahlreiche Fahrzeuge gleicher Bauart existieren, einfach ab. Störsender in den Begleitfahrzeugen sorgen dafür, dass es kaum möglich ist, eine Bombe in Fahrzeugnähe per Funk zu zünden.
Schwere Limousine mit über 500 PS
Unter der ebenfalls üppig gepanzerten Motorhaube arbeitet ein mächtiger V8-Motor mit mehr als 500 PS. Trotzdem schafft die Präsidentenlimousine kaum mehr als 120 km/h. Die schusssicheren Reifen mit schwerem Gummiring und ein Gewicht von mehr als sechs Tonnen machen das Schnellfahren unmöglich. Dafür verfügt der Panzerwagen über einen Kriechgang für Paraden mit besonders langsamer Fahrt.
Limousine sorgt für langen Atem
Neben Stahl ist die dunkle Karosserie ähnlich wie die deutschen Staatslimousinen vom Typ BMW 760i, Audi A8 und Mercedes S 600 Guard mit Platten und Matten aus Kevlar, Karbon und anderen hochfesten Kunstfasern verkleidet. So können weder Kugeln noch Bombensplitter ins Innere des Fahrzeugs gelangen. Für Giftgasangriffe hat "The Beast" eine eigene Sauerstoffversorgung, die selbst eine Stunde unter Wasser dafür sorgt, dass den Insassen nicht die Luft ausgeht.
Begleitfahrzeuge sorgen für noch mehr Sicherheit
In besonderen Gefahrensituationen können die Türen abgesprengt werden. Neben der über zehn Zentimeter dicken Sicherheitsverglasung werden die Insassen durch Spezialplatten an Dach, Unterboden, Türen und Säulen gegen Angriffe von außen geschützt. An Bord gibt es eine komplette Kommunikationseinheit. Für weitere Sicherheit sorgt ein Stab von Begleitfahrzeugen, der die sicherste Limousine der Welt noch sicherer macht. An Bord: die Leibgarde des Präsidenten vom Secret Service. Ist der US-Präsident im In- oder Ausland unterwegs, werden zumeist zwei bis drei identische Panzerfahrzeuge in C-17-Transportflugzeugen vorgeflogen und vor Ort für den Transport der hoch sensiblen Personenfracht eingesetzt.
Präsidentenlimousine: Marken wechseln
Einst waren die Fahrzeuge des amerikanischen Präsidenten Prachtkarossen, bei denen sich das Dach öffnen ließ, um ihm einen möglichst engen Kontakt zu den jubelnden Massen zu ermöglichen. Nachdem John F. Kennedy im November 1963 in einem offenen Lincoln erschossen wurde, stiegen die nachfolgenden Präsidenten auf schwer gepanzerte Fahrzeuge um. Jahrzehntelang waren die mächtigsten Männer der USA mit Fahrzeugen des Ford-Edelablegers Lincolns unterwegs, bis Ronald Reagan in den 80er Jahren auf eine Cadillac Fleetwood Seventy Five Presidential Limousine wechselte.