Die unterschätzte Gefahr im Verkehr Tod durch Reifen – So schützen Sie sich
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Reifenmängel sind für fast zwei Drittel aller tödlichen Defekte im Straßenverkehr verantwortlich. Was Sie unbedingt wissen sollten, um sich und andere zu schützen.
Jeder hundertste tödliche Autounfall geht auf einen technischen Defekt zurück – und in den meisten Fällen sind es die Reifen, die versagen. Eine neue Studie des Forschungsinstituts FKA im Auftrag des Herstellerverbands ACEA zeigt: 64 Prozent dieser Unfälle entstehen durch beschädigte, abgefahrene oder falsch gewartete Reifen. Eine stille Gefahr, die oft unterschätzt wird – und die richtige Pflege umso dringlicher macht.
Die unterschätzte Gefahr: Reifendefekt als Todesursache
Obwohl Reifen die einzige direkte Verbindung des Fahrzeugs zum Asphalt sind, werden sie oft vernachlässigt – mit verheerenden Folgen. Defekte Reifen können das Fahrverhalten massiv beeinträchtigen, zum Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug führen oder das Fahrzeug bei hohen Geschwindigkeiten unkontrollierbar machen. Reifenabrieb, unsichtbare Risse oder auch versteckte Schäden gefährden die Verkehrssicherheit und führen zu unnötigen, oft tödlichen Unfällen.
Nach den Reifen folgen mit deutlichem Abstand Mängel an der Beleuchtung (neun Prozent), an den Bremsen (acht Prozent) und an der Lenkung (zwei Prozent). Dabei wären all diese Mängel durch regelmäßige Inspektionen oft vermeidbar gewesen.
Wie kann ich Reifenschäden vorbeugen?
- Reifendruck alle zwei Wochen kontrollieren und korrigieren. Dabei die Angaben des Herstellers beachten. Am besten am kalten Reifen messen, da die Temperatur das Ergebnis beeinflusst.
- Beim Aufpumpen die Reifen auf Beschädigungen untersuchen.
- Nicht auf das Reifendruckkontrollsystem verlassen: Ein schleichender Plattfuß wird manchmal zu spät erkannt, erst bei einem Druckverlust von 20 Prozent meldet sich das System. Dann ist das Fahren längst nicht mehr sicher.
- Alte und abgefahrene Reifen gegen neue austauschen. Die Reifen sollten nicht älter als acht Jahre sein, das Profil muss laut Gesetzgeber mindestens 1,6 Millimeter tief sein. Empfehlenswert sind vier Millimeter.
- Bordsteinkanten meiden. Wenn nötig: Im rechten Winkel fahren. Auf keinen Fall mit einem halben Reifen auf dem Bordstein parken.
Wie erkenne ich einen Reifenschaden?
Manchmal hilft keine Vorsicht – der Reifen ist trotzdem platt. Vor dem großen Knall gibt es meist einige Anzeichen. Der verminderte Reifendruck verändert das Fahrverhalten deutlich:
- Das Auto zieht nach links oder rechts.
- Es reagiert schwammig beim Lenken.
- Es schaukelt sich auf.
Was tun bei einer Reifenpanne?
Wenn Sie die Warnsignale hören, bleiben Sie ruhig und vermeiden Sie hektische Fahrmanöver. Schalten Sie die Warnblinkanlage ein. Bringen Sie das Auto so sanft wie möglich zum Stehen. Bremsen Sie nicht abrupt – das Heck könnte ausbrechen.
- ADAC: Richtiger Reifendruck
- Nachrichtenagentur dpa-tmn
- Nachrichtenagentur SP-X