Einfluss der Pandemie So stark bricht der Automarkt im Februar ein
Die Corona-Krise belastet die Automobilbranche weiterhin stark – das zeigt ein Blick auf die aktuellen Neuzulassungen. Wo liegt Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Ländern?
Die Pkw-Neuzulassungen auf dem EU-Automarkt liegen weiter deutlich unter dem Niveau des Vorjahres: Im Februar brach die Zahl der Neuzulassungen um 19,3 Prozent zum Vorjahresmonat auf rund 771.500 ein – das war der niedrigste Wert in einem Februar seit 2013, wie der europäische Herstellerverband Acea mitteilt. Im Januar hatte der Rückgang im Vorjahresvergleich 24 Prozent betragen.
Einfluss der Corona-Krise
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie und damit verbundene Unsicherheiten belasteten weiterhin die Nachfrage auf dem Automarkt, erklärt Acea. In den Monaten Januar und Februar wurden demnach insgesamt knapp 1,5 Millionen Pkw in der EU neu zugelassen, das waren 21,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Weitere Rückgänge werden erwartet
Im Februar verzeichneten die vier wichtigsten Automärkte in der EU den Angaben zufolge zweistellige Rückgänge. Spanien traf es dabei wie schon im Januar am schlimmsten: Hier betrug der Einbruch über 38 Prozent. In Frankreich sank die Zahl der Neuzulassungen im Februar um knapp 21 Prozent, in Deutschland um 19 Prozent. In Italien fiel der Rückgang mit gut zwölf Prozent noch vergleichsweise moderat aus.
"Eine durchgreifende Besserung ist angesichts vielerorts stark steigender Infektionszahlen und neuer drohender Lockdown-Maßnahmen vorerst nicht in Sicht", erklärt die Beratungsgesellschaft EY. Selbst, falls sich der Markt im März vorübergehend erhole, "spricht einiges dafür, dass es im April aufgrund neuer Maßnahmen erneut zu deutlichen Rückgängen kommen kann".
Auch Anteil an E-Autos ist zuletzt gesunken
Die Berater verwiesen außerdem auf eine "Wachstumsdelle" bei Elektroautos, deren Anteil in den vier Hauptabsatzmärkten und Großbritannien insgesamt von rund 20 Prozent im Dezember auf 13 Prozent im Februar gesunken sei. EY führte das "teils auf den Boom zum Jahresende, teils auch auf Lieferschwierigkeiten" zurück, insbesondere bei Halbleitern.
- Nachrichtenagentur AFP