"Selbstgefällige Bürokratie" Deutsche Tesla-Fabrik: Wirtschaftsforscher kritisiert Rodungsstopp

Durch die Tesla-Fabrik könnten in Brandenburg Tausende Jobs geschaffen werden. Nach einem Gerichtsurteil stehen die Arbeiten jedoch still. Für Topökonom Marcel Fratzscher ist das symptomatisch für Deutschland.
Der Ökonom Marcel Fratzscher sieht den gerichtlich verfügten Stopp der Rodungsarbeiten auf dem Gelände der geplanten Tesla-Fabrik bei Berlin kritisch. "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg – dies scheint für wichtige Großprojekte in Deutschland immer seltener zu gelten", sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Der Fall Tesla sei symptomatisch für eine überbordende, ineffiziente und selbstgefällige Bürokratie, die immer häufiger eine Bremse für Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sei.
Beschwerde von der Grünen Liga Brandenburg
Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hatte mit seiner Entscheidung vom Samstagabend einer Beschwerde der Grünen Liga Brandenburg entsprochen. Noch von Donnerstagabend bis Samstagabend waren auf dem Gelände in Grünheide zahlreiche Bäume gefällt worden: 29 sogenannte Harvester und neun Spezialmaschinen hatten in rasanter Geschwindigkeit Bäume, meist Kiefern, gefällt und zum Abtransport vorbereitet. Bis Dienstag sind nun Einwendungen bei Gericht möglich.
Für den Bau der Tesla-Fabrik noch keine Genehmigung
Am Donnerstag erst hatte das Landesumweltamt die Genehmigung für den vorzeitigen Beginn der Rodung erteilt. Für den Bau des Tesla-Werks gibt es aber noch keine Genehmigung, das Verfahren läuft noch. Sollte die Genehmigung für das Vorhaben doch nicht erteilt werden können, müsste Tesla nach Angaben des Potsdamer Umweltministeriums den Wald angemessen aufforsten.
- Nachrichtenagentur dpa