Einigung erzielt Sammelklage in Australien: So viel zahlt VW
Der Volkswagen-Konzern hat sich mit Sammelklägern in Australien grundsätzlich auf einen Vergleich geeinigt. Damit will er einen weiteren Rechtsstreit aus dem Weg räumen. Der Vergleich kostet Millionen.
Im Abgasskandal um seine Dieselfahrzeuge hat der Volkswagen-Konzern in Australien einem Vergleich im Wert von bis zu 127 Millionen australischen Dollar (79 Millionen Euro) zugestimmt. Die 100.000 vom Dieselskandal betroffenen australischen Kunden könnten im Schnitt bei Teilnahme aller Fahrzeuge mit einer Zahlung von 1.400 australischen Dollar (870 Euro) rechnen, teilte Volkswagen am Montag in Wolfsburg mit.
Die Einigung sei ein wichtiger Schritt, um tausenden Autofahrern in Australien zu "Gerechtigkeit und Wiedergutmachung" zu verhelfen, sagte Julian Schimmel, Anwalt der Kanzlei Maurice Blackburn, die eine der Sammelklagen eingereicht hatte. Der Autokonzern teilte mit, er sehe die Einigung als weiteren Schritt bei der Überwindung des Dieselproblems.
Gericht muss Einigung noch zustimmen
Der Vergleich muss noch von einem Gericht bestätigt werden. Volkswagen rechnet damit, dass die fünf betroffenen Verfahren bis Frühjahr 2020 abgeschlossen werden.
Der Volkswagen-Konzern hatte im September 2015 nach Ermittlungen von US-Behörden eingeräumt, weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine illegale Software eingesetzt zu haben. Die Software drückte den Schadstoffausstoß bei Emissionstests, damit dieser niedriger erschien, nicht aber im Straßenverkehr.
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Die Zivilklage der australischen Wettbewerbs- und Verbraucherbehörde Australian Competition and Consumer Commission (ACCC) gegen Volkswagen steht den Angaben des Unternehmens zufolge ebenfalls kurz vor dem Abschluss, eine Einigung zwischen den Parteien werde in Kürze erwartet. Details seien bis zur Gerichtsverhandlung vertraulich. Dieses Verfahren dürfte bis Ende des Jahres abgeschlossen werden.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP