DSG-Probleme VW ruft hunderttausende Autos zurück
Das tut weh: VW muss in China hunderttausende Fahrzeuge zurückrufen: Bei seiner bisher größten Rückrufaktion in China holt der Volkswagenkonzern 384.000 Autos wegen Problemen mit dem Direktschaltgetriebe DSG in die Werkstatt zurück. Der Konzern sprach am Mittwoch in Peking von einer "freiwilligen" Vorsichtsmaßnahme auf seinem weltweit wichtigsten Absatzmarkt.
VW-Rückruf: elektrische Fehlfunktion
"In einzelnen Fällen kann eine elektrische Fehlfunktion in der Kontrolleinheit oder ein Mangel an Öldruck in der Getriebemechatronik zu einer Unterbrechung der Stromversorgung führen", hieß es. Die Steuerung und Bremsen seien in dem Fall aber nicht betroffen. Der Fahrer könne das Auto weiter kontrolliert und sicher zum Stehen bringen.
Neue Software
Autos, die heute verkauft würden, seien nicht betroffen, hieß es in einer Erklärung weiter. Bei der Rückrufaktion wollten Volkswagen und seine chinesischen Joint Venture-Partner die Getriebemechatronik ersetzen und die neueste Software installieren.
Auch Import-Fahrzeuge betroffen
Nach Angaben der Qualitätsaufsichtsbehörde (AQSIQ) in Peking sind Autos aus chinesischer Produktion vom Typ Passat, Touran, New Bora, Sagitar, Magotan, Lavida und Skoda Octavia, Superb sowie importierte Golf Variant, Scirocco, Cross Golf und Audi A3 betroffen.
Schwierigkeiten länger bekannt
Die Schwierigkeiten mit den Doppelkupplungsgetrieben sind seit März 2012 bekannt. In einer Serviceaktion sei schon bei mehr als 90 Prozent der Autos neue Software aufgespielt worden, hatte Volkswagen am Samstag bei der ersten Ankündigung der Aktion mitgeteilt.
Wichtiger Markt China
Für VW ist die Rückrufaktion in China ein Imageproblem. Konzernchef Martin Winterkorn hatte erst kürzlich angekündigt, dass VW seine Produktion auf seinem größten Einzelmarkt massiv ausbauen will. 2012 hatte VW 2,8 Millionen Autos in China verkauft. Weltweit waren es 9,1 Millionen Autos und damit so viele wie nie zuvor.