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Le Mans: 1440 Minuten lang gibt’s was auf die Ohren


Neuvorstellungen & Fahrberichte
Le Mans: 1440 Minuten lang gibt’s was auf die Ohren

20.06.2012Lesedauer: 2 Min.
Beim 24-Stunden-Rennen herrscht ohrenbetäubender Lärm.Vergrößern des Bildes
Beim 24-Stunden-Rennen herrscht ohrenbetäubender Lärm. (Quelle: dpa)

Am fiesesten sind die Corvetten. Ein Röhren, die Fehlzündung knallt, eine Feuerfontäne stiebt aus dem Auspuff, ein Gangwechsel-Schlag, dann ist die sonnengelbe ZR1 vorbeigedonnert – und das ganze Gedröhne geht wieder von vorne los. Und das noch fast 20 Stunden lang. Beeindruckend und betäubend. Willkommen bei dem 24-Stunden-Radau-Spektakel von Le Mans.

Le Mans – das ist die ganz große Auto-Show. Nicht nur fürs Auge, vor allem fürs Ohr. In vier Klassen treten Rennwagen an. Jede Klasse hat eigene Reglements für Hubraumgrößen und Motoreneinstellung. Über 50 Autos sind zu Beginn auf der gut 13 Kilometer langen Strecke, alle paar Sekunden brettert ein Wagen vorbei. Fast jeder hat seinen unverwechselbaren Sound.

Knallige Fehlzündungen

Die Corvette ZR1hört sich fast untertourig an – allerdings brutal laut. Wie ein Trecker, der mit 300 Sachen vorbeischraddelt. Kein anders Auto entlässt so viele knallige Fehlzündungen. Hier werden die Gänge nicht gewechselt, sondern reingeprügelt. Ähnlich brabbelnd rast Aston Martins V8 Vantage über den Asphalt. >>

Der Achtzylinder im Ferrari 458 Italia von Luxury Racing kreischt heiser wie ein Bohrer, der nur mühsam durch Beton dringt. Vor der Ford-Schikane müssen die Piloten von Top-Speed zackig herunterschalten und entfachen so ein Peng-und-Knall-Festival.

20 Meter von der Strecke entfernt verursachen die Boliden immer noch Magenvibrationen und Trommelfell-Flattern. Vor allem wenn die PS-Protze aus den Paddocks kommen. Die beiden Tribünen wirken wie einen Trichter, der den Schall nur langsam entweichen lässt – bis dann schon der nächste Bolide angebollert kommt.

Ohrenstöpsel wichtig

Wer sich länger als eine halbe Stunde aus nächster Nähe die Hubraum-Fanfaren anhört, riskiert wohl einen dauerhaften Hörschaden. Ohrenstöpsel sind also angesagt – aber selbst die Plastikzapfen schirmen das Motoren-Orchester nur teilweise ab. >>

Fast lautlos säuseln die Diesel-Audis und Hybris-Etrons durch den Dunlop-Bogen. Wie ferngesteuert wirken die LMP1-Boliden, wenn sie wie auf Schienen ihre Bögen ziehen.

Nur Windzischen und Abrollgeräusche

Die Gänge flutschen nahezu unhörbar hinein, auch das Fehlzündungsspektakel bleibt aus. Nur Windzischen und Abrollgeräusche sind zu hören. Auch lautlos kann man Rennen gewinnen. Aber mehr Spaß machen die Corvetten.

Eindrücke vom 24-Stunden-Rennen von Le Mans gibt´s in unserer Foto-Show.

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