Le Mans: 1440 Minuten lang gibt’s was auf die Ohren
Le Mans – das ist die ganz große Auto-Show. Nicht nur fürs Auge, vor allem fürs Ohr. In vier Klassen treten Rennwagen an. Jede Klasse hat eigene Reglements für Hubraumgrößen und Motoreneinstellung.
Über 50 Autos sind zu Beginn auf der gut 13 Kilometer langen Strecke, alle paar Sekunden brettert ein Wagen vorbei. Fast jeder hat seinen unverwechselbaren Sound.
Die Corvette ZR1hört sich fast untertourig an – allerdings brutal laut. Wie ein Trecker, der mit 300 Sachen vorbeischraddelt. Kein anders Auto entlässt so viele knallige Fehlzündungen. Hier werden die Gänge nicht gewechselt, sondern reingeprügelt.
Der Achtzylinder im Ferrari 458 Italia von Luxury Racing kreischt heiser wie ein Bohrer, der nur mühsam durch Beton dringt.
20 Meter von der Strecke entfernt verursachen die Boliden immer noch Magenvibrationen und Trommelfell-Flattern.
Vor allem wenn die PS-Protze gerade aus den Paddocks kommen.
Wer sich länger als eine halbe Stunde aus nächster Nähe die Hubraum-Fanfaren anhört, riskiert wohl einen dauerhaften Hörschaden.
Ohrenstöpsel sind also angesagt. Die Helme des Boxen-Teams können wahrscheinlich auch nur einen Bruchteil des Lärms absorbieren.
Den Lärm 24 Stunden auszuhalten geht für Zuschauer und die Teams an die Substanz.
Ein paar Düsenjets mehr oder weniger am Himmel machen da keinen großen Unterschied.