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"Dual-Contour-Airbag": So sieht das Sicherheitssystem der Zukunft aus


Dringend nötig
Das wird Ihr neuer Airbag

Von t-online, mab

21.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Für hochautomatisiertes Fahren: Moderne Autos brauchen auch moderne Airbags.Vergrößern des Bildes
Für hochautomatisiertes Fahren: Moderne Autos brauchen auch moderne Airbags.

Ein neuer Airbag soll künftig in Autos mehr Sicherheit gewährleisten. Weshalb das dringend nötig ist.

Kurz zusammengefasst:

  • Entwicklung für Sicherheit in autonomen Fahrzeugen.
  • Neuer Dual-Contour-Airbag passt sich Sitzposition an.
  • Zweistufige Technik ermöglicht variable Größenanpassung.

Vor mehr als 40 Jahren startete der Airbag bei uns seine Karriere: 1981 bot Mercedes als erster deutscher Hersteller den Luftsack in seiner aktuellen S-Klasse (Baureihe 126) an – gegen Aufpreis und in Kombination mit einem Gurtstraffer. Seitdem hat er unzählige Leben gerettet und viele schwere Verletzungen verhindert. Allerdings muss auch der Airbag mit der Zeit gehen.

Denn die Zukunft des Autos ist hochautomatisiert und autonom. Aber während sich die Fahrer in diesen Roboterautos entspannt zurücklehnen, müssen die Sicherheitssysteme mit diesen neuen Sitzpositionen zurechtkommen. Der Automobilzulieferer ZF Lifetec zeigt nun, wie das gehen könnte.

Geschichte des Airbags beginnt viel früher

Schon im Jahr 1951 meldete der Münchener Erfinder Walter Linderer eine Idee zum Patent an, die als Erfindung des Airbags gelten darf. Damals fehlten aber die Mittel, das Wissen und die Materialien, um die Idee umzusetzen. 20 Jahre später, 1971, ließen drei Daimler-Ingenieure eine Entwicklung patentieren, die als Vorläufer heutiger Airbags angesehen wird.

Anpassung an die Sitzposition

Das Besondere am neuen Dual-Contour-Airbag ist, dass er sich der jeweiligen Sitzposition des Fahrers anpasst. In der klassischen, aufrechten Fahrposition bläst er sich normal auf. Neigt der Fahrer aber die Rückenlehne in eine entspannte Liegeposition, entfaltet sich der Dual-Contour-Airbag deutlich größer. So kann er den Insassen auch in dieser ungünstigen Position schützen, während ein normaler Airbag wirkungslos wäre.

So funktioniert der Airbag

Wenn Sensoren unfalltypische Verzögerungen messen, lösen sie die explosionsartige Zündung einer Treibladung (wie in Raketenantrieben) aus. Dabei entsteht ein weit mehr als 1.000 Grad heißes Gas, das den Airbag befüllt – in rund 30 Millisekunden. Der Luftsack aus Polyamid schießt den Passagieren mit bis zu 260 km/h entgegen. Anschließend entweicht die zusammengepresste Luft durch Öffnungen.

Zweistufige Technik

Dazu nutzt der Zulieferer einen zweistufigen Gasgenerator. Je nach Sitzposition wird mehr oder weniger Gas in den Airbag geleitet, um dessen Größe zu variieren. Zusätzlich kann die Airbagsteuerung weitere Daten wie Sitzbelegungserkennung und Kamerainformationen nutzen, um den Fülldruck individuell anzupassen.

Sicherheit im Robotermodus

Gerade in hoch- und vollautomatisierten Autos, die einen "Robotermodus" erlauben, sind solche flexiblen Sicherheitssysteme wichtig. Denn hier können die Insassen von der klassischen Sitzposition abweichen und sich bequem zurücklehnen. Der Dual-Contour-Airbag von ZF Lifetec soll in solchen Fällen bestmöglichen Schutz bieten.

Serienstart offen

Wann genau die neue Airbag-Technologie in Serienfahrzeugen zum Einsatz kommt, ist noch offen. Sicher ist aber eines: Der Trend zum autonomen Auto macht auch einen neuen Insassenschutz notwendig – und neue Airbags sind vielleicht erst der Anfang.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SP-X
  • Eigene Recherche
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