In diesem Alter Jeder zweite Deutsche würde Führerschein abgeben
Wenn Sie heute Führerscheinprüfung hätten, würden Sie bestehen? Ein Fünftel der Deutschen glaubt, zu versagen. Zu diesem und anderen interessanten Ergebnissen kommt eine Umfrage.
Im EU-Parlament wird die Führerscheinreform zurzeit heiß diskutiert. Dabei stehen drastische Forderungen im Raum, wie ein Nachtfahrverbot und Tempolimit für Fahranfänger sowie ein Tauglichkeitstest für Senioren. Ziel ist es, die Zahl der Verkehrstoten zu verringern und bis 2050 auf null zu drücken.
Wir Deutschen sind nicht nur Autobauer, sondern auch passionierte Autofahrer. Treffen die Ideen der Führerscheinreform hierzulande trotzdem auf offene Ohren? Der Online-Fahrzeughändler mobile.de hat in einer repräsentativen Umfrage die Stimmung eingefangen. Dabei zeigt sich in einer wichtigen Frage eine Zweiteilung.
So glauben 43,6 Prozent der Deutschen, dass die Straßen sicherer werden, je mehr Fahranfänger oder Senioren reglementiert und überprüft werden. 42,1 Prozent der Befragten hingegen finden, dass mit einmal bestandener Führerscheinprüfung keine Einschränkungen mehr bestehen sollten. Dabei sind Frauen offener für eine Reform als Männer: Während fast jede zweite Frau (46,3 Prozent) dafür ist, spricht sich jeder zweite Mann gegen die Reform aus (47,4 Prozent).
Jetzt Führerscheinprüfung? Wäre für viele fatal
In der Umfrage des Institutes Yougov wurden die Teilnehmer auch nach ihrem Verkehrswissen befragt und um eine ehrliche Einschätzung gebeten. Dabei glaubt nur knapp jeder Fünfte Führerscheinbesitzer (22,2 Prozent), heute ohne Vorbereitung sowohl die praktische als auch die theoretische Fahrprüfung bestehen zu können.
39,3 Prozent der Befragten waren von ihren Fahrkünsten überzeugt, nicht jedoch von ihrem Theoriewissen. Bezeichnend: Jeder Fünfte (20,1 Prozent) gibt zu, vermutlich bei beiden Prüfungen durchzufallen.
Wer ist mobile.de?
Mobile.de ist eigenen Angaben zufolge Deutschlands größter Fahrzeugmarkt mit rund 1,4 Millionen inserierten Pkw, Nutzfahrzeugen und Motorrädern. Sowohl Privatkunden als auch mehr als 40.000 registrierte Fahrzeughändler nutzen die Plattform. Einschließlich seiner Schwesterplattform Kleinanzeigen bietet mobile.de Autohändlern eine Reichweite von 20 Millionen individuellen Nutzern pro Monat.
Überraschende Ergebnisse bei der Selbstkontrolle
Befragt nach der Bereitschaft, den Führerschein ab einem gewissen Alter freiwillig abzugeben, sprechen sich 36,9 Prozent kategorisch dagegen aus. Nur jeder Vierte von ihnen (26,3 Prozent) glaubt aber, fehlerfrei durch beide Prüfungen zu kommen. 15,2 Prozent glauben sogar, sie würden durchfallen.
Überraschung: Fast jeder zweite Führerscheinbesitzer (47,5 Prozent) ist hingegen bereit, den "Lappen" ab einem bestimmten Alter freiwillig abzugeben. Dabei variieren die Altersangaben aber stark. Den größten Konsens finden 14,4 Prozent, die bereit wären, ihren Führerschein mit 80 Jahren abzugeben.
Doch auch hier gibt es Unterschiede abhängig von der Besitzdauer: Wer seinen Führerschein seit maximal fünf Jahren hat, ist offener für die freiwillige Beschränkung (62,1 Prozent). 14,4 Prozent planen, ab 60 nicht mehr selbst fahren zu wollen (Abgabe ab 65: 11,5 Prozent; Abgabe ab 75: 10,9 Prozent). 28,5 Prozent der Befragten würden ihren Führerschein aber nicht freiwillig abgeben.
So wurde die Umfrage durchgeführt
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der Yougov Deutschland GmbH, an der 2.037 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren, heißt es von Yougov.
- Pressemitteilung von mobile.de: "EU-Führerscheinreform: Geteilte Meinungen und wenig Vertrauen ins eigene Fahrverhalten"