Pilotprojekt in Hessen Wie Linienbusse gegen Falschparker helfen sollen
Neue Geheimwaffe gegen Falschparker: Wiesbaden rüstet seine Busse mit einer speziellen Technik aus, um Verkehrssünder zu überführen. Wie das geht und was es bringt.
Das Verkehrsunternehmen ESWE Verkehr in Wiesbaden rüstet seine Busse mit Frontkameras aus, um Falschparker auf Bus- und Umweltspuren sowie im Haltestellenbereich zu dokumentieren. Ziel ist es, den Busverkehr in der hessischen Landeshauptstadt zu beschleunigen.
Das Frontkamerasystem ist eine komplette Eigenentwicklung und verwendet eine für den Straßenverkehr zugelassene IP-Kamera. Nach der Fahrt werden die Bilder in einem geschlossenen System gesichtet und anonymisiert an die Verkehrspolizei weitergeleitet. Alle datenschutzrechtlichen Vorgaben werden eingehalten, so Viola Braun (Verkehrspolizei Wiesbaden), die an den Tests beteiligt war.
Kameras wurden bereits erfolgreich getestet
Die Entscheidung zur Einführung der Frontkameras fiel nach drei Testphasen. Während dieser Tests erwischten die Busse durchschnittlich rund 16 Falschparker pro Tag, insgesamt dokumentierten sie 311 Verkehrsverstöße. Die Falschparker führen zu Verzögerungen im dichten Verkehr. Da sie oft nur kurz halten, können sie von der Verkehrspolizei nur schwer belangt werden.
Die Bußgelder
Ohne Parkschein gibt's ein Bußgeld. Wie viel Sie zahlen müssen, hängt von der Dauer des Parkens ab.
• Bis zu 30 Minuten: 20 Euro
• Länger als 30 Minuten: 25 Euro
• Über eine Stunde: 30 Euro
• Über zwei Stunden: 35 Euro
• Über drei Stunden: 40 Euro
ESWE-Verkehr-Geschäftsführerin Marion Hebding setzt vor allem auf eine abschreckende Wirkung der neuen Kameras. "Damit sollte es uns gelingen, den Busverkehr in der Stadt zu beschleunigen, unsere Fahrgäste schneller und sicher ans Ziel zu bringen und unsere Fahrerinnen und Fahrer zu entlasten."
- heise.de: "Wiesbadener Busse dokumentieren mit Fotokamera Falschparker"