Wegen Stromkosten Autokäufern droht neuer Preisschock
Gestiegene Strompreise machten den Autobau bereits deutlich teurer. Fürs kommende Jahr wird ein weiterer Anstieg erwartet. Eine Berechnung zeigt, was auf Kunden zukommen dürfte.
Hohe Stromkosten werden nach Einschätzung der Unternehmensberatung Berylls zu einem Standortproblem für die Autoindustrie in Europa. Der durchschnittliche Stromkostenanteil pro Fahrzeug sei in Europa von 300 Euro im vergangenen Jahr auf 800 Euro im laufenden Jahr gestiegen. Im kommenden Jahr könnte er auf bis zu 1.200 Euro klettern.
Zum Vergleich: In den USA dagegen seien die Stromkosten pro Fahrzeug nur von 130 auf 250 Euro gestiegen. Auch in China, Japan und Südkorea sei Strom billiger.
Eine Annäherung der Unterschiede sei "auch mittelfristig nicht zu erwarten, was Europa zum klaren Verlierer der Entwicklung macht und Fahrzeuge aus europäischer Produktion weiter verteuern dürfte", schrieben die Branchenexperten in ihrer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Das bedeutet im Klartext: Neuwagen werden teurer.
Hersteller treiben Preise in die Höhe
Ohnehin stiegen die Preise zuletzt teils deutlich an, und das aus vielfältigen Gründen: Auch zuletzt sind die Energiekosten bereits stark angestiegen, bestimmte Materialien wurden knapp und deshalb auch immer kostbarer. Ein weiterer Preistreiber aber sind die Autohersteller selbst. Indem sie ganz bewusst günstige Einstiegsmodelle aus dem Programm nehmen, bleiben nur noch teure übrig – die Kunden müssen zwangsläufig mehr bezahlen. Hier finden Sie ein paar Beispiele und ihre Folgen.
Die Energiekosten werden aber laut Berylls auch zum starken Einfluss auf die Standortentscheidungen der Autobauer und Zulieferer. Die Diskussionen über den Standort des Northvolt-Batteriewerks – bei Heide in Schleswig-Holstein oder in den USA – seien nur ein Beispiel dafür.
- Nachrichtenagentur dpa