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Astronauten: So meistern sie die Rückkehr aus dem All auf die Erde


Physische und psychische Auswirkungen
Nach Monaten im All: So schwer fällt Astronauten die Rückkehr

Von t-online, lhe

17.03.2025 - 14:47 UhrLesedauer: 2 Min.
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Zu schwach zum Laufen: Der deutsche Esa-Astronaut Alexander Gerst wird nach seinem Aufenthalt auf der ISS getragen. (Quelle: Alexander Ryumin/imago)
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Schwindel, Muskelschwäche, Reizüberflutung – wenn Astronauten aus dem All zurückkehren, kann das anstrengend sein. Wie sie sich wieder anpassen.

Die Rückkehr aus dem All ist für Astronauten oft eine große Herausforderung. Monatelang hat ihr Körper in der Schwerelosigkeit gelebt, Muskeln und Knochen wurden kaum belastet, das Herz-Kreislauf-System musste sich nicht gegen die Schwerkraft behaupten.

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Zurück auf der Erde folgt der Anpassungsschock: Schwindel, Muskelschwäche, Kreislaufprobleme und sogar veränderte Sinneswahrnehmungen. Doch nicht nur physisch, sondern auch psychisch kann die Rückkehr aus der Isolation des Weltalls eine Belastung sein.

So erklärt Esa-Astronaut Thomas Pesquet, der im Jahr 2017 196 Tage an Bord der ISS war: "Bei der Rückkehr fühlt man sich nie wirklich gut, weil man sich an die Bedingungen im Weltraum angepasst hat. In gewisser Weise ist es so, als wärst du kein Erdling mehr – dein Körper hat sich verändert."

Der Körper nach der Schwerelosigkeit

Wochen oder Monate in der Schwerelosigkeit hinterlassen Spuren im Körper. Ohne die Erdanziehungskraft bauen Muskeln und Knochen ab – ein Prozess, der als Muskelatrophie und Knochendichteverlust bekannt ist.

Astronauten leiden nach der Landung häufig unter Schwindel und Kreislaufproblemen, weil ihr Herz-Kreislauf-System sich erst wieder an die Schwerkraft gewöhnen muss. Da ihre Muskeln so erschlafft sind, werden Astronauten nach ihrer Landung meistens aus der Kapsel herausgetragen.

Auch das Immunsystem ist geschwächt, und selbst Haut und Fußsohlen fühlen sich nach der langen Zeit ohne Druckbelastung empfindlich und ungewohnt an. US-Astronaut Scott Kelly, der ein Jahr auf der ISS verbrachte, erzählte etwa, dass seine Fußsohlen noch Monate nach seiner Rückkehr empfindlich waren, da sie im All keine Belastung gewohnt waren.

Psychologische Anpassung an das Leben auf der Erde

Neben den körperlichen Auswirkungen stellt auch die mentale Umstellung eine Herausforderung dar. Im All leben Astronauten in einer hochgradig strukturierten Umgebung mit wenigen äußeren Reizen. Die plötzliche Rückkehr in eine Welt voller Geräusche, Farben und sozialer Interaktionen kann zu Reizüberflutung führen.

Einige berichten von Gefühlen der Entfremdung oder sogar depressiven Verstimmungen. Hinzu kommt der sogenannte "Overview-Effekt" – eine tiefgehende Veränderung der Wahrnehmung der Erde und des eigenen Platzes im Universum, die viele Astronauten nach ihrer Rückkehr nachhaltig prägt.

Rehabilitation und Training: Der Weg zurück zur Normalität

Um die körperlichen und psychischen Belastungen abzufangen, durchlaufen Astronauten ein striktes Rehabilitationsprogramm. In den ersten Wochen stehen Gleichgewichtstraining, Kraftaufbau und Herz-Kreislauf-Übungen im Vordergrund. Physiotherapeuten helfen dabei, die Muskulatur wieder aufzubauen, während Ärzte regelmäßig den Gesundheitszustand überwachen.

Auch mentale Unterstützung ist Teil der Nachbetreuung: Gespräche mit Psychologen helfen, die Erlebnisse zu verarbeiten und sich wieder in den Alltag auf der Erde einzugliedern.

Für Wissenschaftler sind die zurückgekehrten Astronauten aber auch ein interessantes Studienobjekt. Astronaut Pesquet erzählt dazu: "Ich erinnere mich, dass mir 21 Ampullen Blut für alle möglichen wissenschaftlichen Tests abgenommen wurden." Das wiederum hilft allerdings auch, künftige Crews auf einen Aufenthalt im All besser vorzubereiten und den Effekt von Schwerelosigkeit, Strahlung und anderen Einflüssen besser zu erforschen.

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