Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.26 Produkte im Labor Können festes Shampoo und Haarseife "Öko-Test" überzeugen?
"Öko-Test" hat sich festes Shampoo einmal genauer angesehen. Das Ergebnis ist weitgehend positiv – aber eine bekannte Kosmetikmarke patzt bei der Parfümierung.
Feste Shampoos und Haarseifen erfüllen in der Regel nicht nur den Wunsch nach weniger Abfall, sondern auch jenen nach einer nachhaltigen und reizstoffarmen Zutatenliste. So zeigt es eine Untersuchung der Zeitschrift "Öko-Test" (09/2020).
Von insgesamt 26 Produkten – neun Haarseifen und 17 festen Shampoos – konnten 24 auf ganzer Linie überzeugen. Diese "sehr gut" getesteten Produkte verzichten auf Substanzen wie Silikone, Parabene, PEG/PEG-Derivate oder synthetische Polymere. Darunter waren feste Waschstücke etwa von Savion, Rosenrot Naturkosmetik, Rossmann und dm.
Zwei Produkte verwenden künstliche Duftstoffe
Zwei Produkte erhielten nur ein "Befriedigend". Für sie gab es Abzüge bei der Parfümierung. In dem teuersten Produkt im Test (12 Euro für 60 Gramm), der "Honey I Washed My Hair, Shampoo Bar" von Lush, fanden die Tester den künstlichen Duftstoff Lilial. Er steht im Verdacht, die Fortpflanzungsfähigkeit zu gefährden. Darüber hinaus versäumt Lush es, den allergenen Duftstoff Geraniol zu deklarieren, was eigentlich gesetzlich verpflichtend ist.
In der "Sementes Natur-Haarseife mit Pracaxi Öl" vom Regenwaldladen wies das Labor zwei künstliche Moschusdüfte nach. Galaxolid und das hautreizende Tonalid reichern sich im Fettgewebe an. Zudem sind sie schlecht für die Umwelt: Sie gelten als gewässergefährdend und sind schlecht biologisch abbaubar. Bei diesem Produkt fehlte zudem eine Chargennummer, die eigentlich vorgeschrieben ist.
So unterscheiden sich Haarseife und festes Shampoo voneinander
Der Unterschied zwischen Haarseifen und festen Shampoos: Feste Shampoos waschen mit naturnahen oder synthetischen Tensiden und ihr pH-Wert ist meist sauer eingestellt. Haarseifen enthalten in der Regel hauptsächlich klassische Seife als waschaktive Substanz und haben einen basischen pH-Wert.
Bei letzteren kann es sinnvoll sein, nach dem Waschen eine "Saure Rinse" anzuwenden. Diese besteht aus Wasser und Essig oder Zitronensäure. Sie verhindert die Bildung einer "Kalkseife", die das Haar strähnig und nicht richtig sauber wirken lässt. Sie kann vor allem bei sehr hartem Wasser entstehen. Bei festem Shampoo besteht diese Gefahr nicht, da es die klassischen Inhaltsstoffe eines Shampoos besitzt.
Für die Untersuchung der 26 Haarseifen und festen Shampoos prüfte ein Labor alle Produkte auf unerwünschte Substanzen. Zudem schauten die Experten von "Öko-Test", ob die jeweilige Deklaration Mängel aufweist.