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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hundenahrung Nassfutter mit Insekten fällt bei Stiftung Warentest durch
Empfindliche oder allergische Hunde vertragen häufig Futter besser, das nicht aus Fleisch, sondern aus Insektenprotein besteht. Doch wie gut ist dieses Futter wirklich?
Statt Huhn, Rind oder Schwein kommen hier Fliegenlarven in den Napf: Hundefutter mit Insekten ist eine Alternative für Vierbeiner mit Futtermittelallergie, denen andere tierische Proteine nicht bekommen.
Zehn Hundefutter, die als einzige tierische Zutat die proteinreichen Larven von Hermetia illucens, der schwarzen Soldatenfliege, enthalten, hat die Stiftung Warentest untersucht ("test"-Ausgabe 7/23). Davon waren sieben Trocken- und drei Nassfutter. Sie alle werden als Alleinfuttermittel für ausgewachsene Hunde verkauft.
Alle Feuchtfutter im Test rasseln durch
Das Ergebnis: "Sechs der sieben Trockenfutter bringen alle Nährstoffe in der richtigen Menge mit", so die Tester. Insgesamt schneiden drei "sehr gut" ab, darunter auch das günstigste Produkt im Test von Greenwoods Insects (etwa 1,15 Euro pro Tagesration für einen ausgewachsenen Hund mit 15 Kilogramm Körpergewicht).
Zwei bekommen das Qualitätsurteil "gut", ein Trockenfutter schneidet "befriedigend" ab. Vier Produkte rasseln allerdings als "mangelhaft" durch, darunter alle drei Nassfutter im Test – die vergleichsweise teurer sind (8,25 bis 11,20 Euro pro Tagesration).
Produkte enthalten nicht alle notwendigen Nährstoffe
Bei einem Produkt bemängelten die Tester unter anderem ein ungünstiges Kalzium-Phosphor-Verhältnis und eine zu niedrige Protein-Verdaulichkeit. Drei Produkte wie beispielsweise das Futter von Bellfor enthielten "viel zu wenig Selen" – eine ausreichende Menge sei den Testern zufolge aber notwendig für den Muskel- und Zellstoffwechsel des Hundes.
Besonders schlecht fällt die Bewertung für das Futter von O'Canis aus: Die Tester stellen fest, dass es zu wenig Vitamine, Zink, Jod und Selen enthält und gleichzeitig aber den höchsten Zuckergehalt hat, den sie je in Tierfutter ermittelt haben. Mit 12,5 Prozent Zucker stellt das Futter einen neuen Negativrekord auf. Das Futter fällt mit "mangelhaft" im Warentest durch.
Hundefutter mit Insekten ist eine teure Alternative
Doch auch für Produkte mit sehr guter ernährungsphysiologischer Qualität gilt: Hat der Vierbeiner keine Unverträglichkeit, sind die Hundefutter mit Insekten "eine teure Alternative" zu klassischem Hundefutter.
Ob sie ökologisch gesehen besser abschneiden, ist unklar. Zwar sei der CO2-Fußabdruck der Insekten günstiger als etwa bei Rindfleisch oder Geflügel. Allerdings müssten die Insekten für das Futter eigens gezüchtet werden, während für klassische Produkte viel aus der Fleischverarbeitung verwertet werde, heißt es in der "test".
- Stiftung Warentest: "Insekten-Hundefutter im Test: Fliege statt Fleisch" (Ausgabe 07/2023)
- mit Material der Nachrichtenagentur dpa