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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Outdoor-Ausrüstung Worauf Sie beim Zeltkauf achten sollten
Wer gerne zeltet, sollte sich der eigenen Bedürfnisse bewusst sein. Denn Verwendungszeck und die gewählte Qualität sind entscheidend.
Zelte gibt es in allen möglichen Farben und Formen. Wer sein optimales Zelt sucht, sollte sich im Vorfeld Gedanken darüber machen, was er von ihm erwartet: Stabilität? Bequemlichkeit? Oder Handlichkeit?
Für die Bequemen, die nicht gerne selbst aufbauen, eignet sich vielleicht eher ein Wurfzelt. Dieses ist jedoch sperriger als ein Hightech-Zelt für ausgiebige Fahrradtouren, das nicht nur leicht verstaubar, sondern auch sehr stabil sein muss. Wer hingegen nicht auf Luxus verzichten möchte, ist vermutlich mit einem großen Zelt besser beraten.
Stabil und wasserdicht sollte es sein
Wenn Sie ein Zelt kaufen, sollte die erste Frage lauten: Wie viel Wasser muss es abhalten? Für eine mehrtägige Bergsteigertour in den Alpen benötigen Sie etwa ein hochwertigeres Zelt als für einen Wochenendausflug auf einen Campingplatz.
Generell ist es wichtig, dass Ihr Zelt ein biegsames, unzerbrechliches Gestänge aufweist. Bodenmaterial und Innenzelt sollten am besten aus luftdurchlässigem Nylon bestehen. Das Außenzelt sollte reißfest, witterungsbeständig und vor allem wasserfest sein.
Wassersäule und Lüftung
Die sogenannte Wassersäule gibt an, welchem Wasserdruck das Außenmaterial des Zeltes standhält, bevor Feuchtigkeit durch die Außenhaut dringen kann. Hier genügt im Normalfall ein Wert von 5.000 Millimetern. Wenn Sie in besonders regenreichen Gebieten zelten, sollten Sie eine Wassersäule von mindestens 8.000 Millimetern wählen.
Die Wasserdichten richten sich hierbei an die gestellten Anforderungen für das Zelt:
- Typ 1: Für Schönwettercamper und kurzzeitigen Gebrauch genügen dem Tüv zufolge Zelte mit einer Wassersäule von 1500 Millimetern für Wände, Dach und Boden. Sie sind grundsätzlich regendicht.
- Typ 2: Zelte der nächsten Leistungsstufe – 2000 Millimeter für Wände und Dach; 3000 für den Boden – halten auch länger der Nässe stand und eignen sich für feuchtes und windiges Wetter.
- Typ 3: Das Allwetterzelt vor allen für Expeditionen, Schneelasten und Bergbedingungen geeinget. Zeltwände und Dach haben eine Wassersäule von 3000 Millimetern, der Boden eine von 5000 Millimetern.
Tunnel- und Kuppelzelte empfohlen
Auch ein vernünftiges Belüftungssystem ist ein Muss. Achten Sie auf Luftdurchlässe im oberen Teil Ihres Zeltes. Für eine gute Belüftung des Innenraums sorgen zwei Öffnungen von 100 Quadratzentimeter je Person, so der Tüv Süd. Wichtig auch hierbei: Zwischen dem Innen- und Außenzelt sollte ein genügend großer Abstand sein. Er sorgt für ausreichend Luftaustausch und wirken Kondenswasser entgegen.
Grundsätzlich werden Sie das beste Zelt kaufen, wenn es die Eigenschaften stabil, leicht, wind- und wasserfest in sich vereint. Die häufigsten Zelttypen, die diese Kriterien erfüllen, sind Tunnel- und Kuppelzelte.
Auch auf den Boden achten
Um Nässe abzuwehren, sollte der Zeltboden mindestens 15 Zentimeter in die Wand hochragen. Qualitätsmerkmal bei den Nähten: doppelt vernäht und versiegelt. Standhaftigkeit gegen Wind und Sturm versprechen biegsame, nicht zerbrechliche Stangen.
Raumwunder mit Schwächen: Das Tunnelzelt
Das Tunnelzelt hat die Form eines Tunnels. Die Konstruktion beruht auf mehreren parallel nebeneinander aufgestellten Gestängebögen, die durch das Außenzelt und die Abspannung aufrecht gehalten werden.
In der Regel schlafen Sie hierin längs zum Tunnel, was aber von der Zeltgröße, beziehungsweise -breite abhängig ist. Ein Vorteil von Tunnelzelten ist, dass diese durch die relativ steilen Seitenwände viel Platz im Innenraum bieten. Des Weiteren ermöglicht die Konstruktion großzügige Vorzelte und lässt sich recht schnell aufbauen.
Die Nachteile von Tunnelzelten: Sie bieten eine erhöhte Angriffsfläche für den Wind und sollten daher nicht unbedingt auf freiem Feld stehen. Zudem muss ein Tunnelzelt zwingend gut und großflächig am Boden abgespannt werden, was bei hartem Untergrund problematisch sein kann. Tunnelzelte eignen sich demnach hervorragend für Familien mit großem Platzbedarf, die in windarmen Gebieten zelten möchten.
Stabiler Allrounder: Das Kuppelzelt
Kuppelzelte bestehen aus zwei Gestängebögen, die sich am höchsten Punkt kreuzen. Bei wenig Wind können die Klassiker unter den Zelten auch ohne Abspannung von alleine stehen, da die beiden Bögen am Zeltboden und über den Kreuzungspunkt fixiert werden. Generell sind diese Zelte äußerst stabil und auch bei wechselnden Windrichtungen standhaft.
Kuppelzelte können sowohl Längs- als auf Querlieger sein und auch in der Personenzahl variieren. Vorteilhaft ist auch das oft bei diesem Zelttyp mögliche Trennen von Außen- und Innenzelt, wobei Sie das innere als reinen Moskitoschutz verwenden können. Nachteilig ist, dass Kuppelzelte aufgrund ihrer flachen Wände weniger Raumausnutzung bieten. Kuppelzelte eignen sich eigentlich für alle Gelegenheiten, vorausgesetzt man ist bereit, auf etwas Platz zu verzichten.
Für Kurzentschlossene: Das Wurfzelt
Unter den Zelttypen erfreut sich das Wurfzelt einer immer größeren Beliebtheit. Diese lassen sich, wie der Name verraten lässt, durch einen Wurf, oder einem gut beherzten Schwung aufbauen. Wurfzelte gibt es bisher in verschiedenen Größen. Sie können eine, zwei oder drei und vier Personen beherbergen.
Bevor man sich für ein Wurfzelt entscheidet, sollten auch hier die Vor- und Nachteile gründlich abgewogen werden. Wurfzelte lassen sich sehr bequem auf- und wieder zusammenfalten. Die Streben sind widerstandsbeständig, aber die Planen sind nicht immer optimal wasserdicht. Weil sie aus nur einer Komponente bestehen, lassen sich die Zelte auch nicht beliebig falten. Daher sind sie nicht unbedingt platzsparend und können etwa bei Wanderungen eher hinderliches Gepäck darstellen.
- Material der Nachrichtenagentur dpa