Lonely Planet rät ab Deutschland ist 2024 keine Reise wert
Jährlich kürt "Lonely Planet" die besten Reiseziele. Normalerweise waren immer auch deutsche Ziele dabei. Das ist dieses Mal anders.
Zum 50-jährigen Bestehen der Reisemarke "Lonely Planet" kehrt die Reihe "Best in Travel" als gedrucktes Buch zurück – sie kürt dieses Mal, anders als zuletzt, kein einziges deutsches Ziel.
Unter den 50 angesagten Reisezielen 2024 weltweit (jeweils zehn in fünf Kategorien) befinden sich jedoch deutschlandnahe Destinationen, etwa Frankreichs Hauptstadt Paris und die österreichische Region Saalfelden Leogang im Salzburger Land. Deutschlands Nachbarland Polen schafft es ebenfalls auf die Liste. Es wird für dynamische Städte mit tollen Gastro-Adressen und Nationalparks gelobt und taucht in den "Top 10 Geld wert" auf.
Nachtzugverbindungen in Europa werden angepriesen
Bei den Reisezielen, die ihr Geld wert seien, treten auch Transportmittel in Erscheinung: nämlich die neuen Nachtzugverbindungen in Europa, etwa von der Marke Nightjet der ÖBB (Österreichische Bundesbahnen): "Nach jahrzehntelanger Flaute erleben die Nachtzüge in Europa eine Renaissance – dank Reisender, die den CO2-Ausstoß reduzieren und die Welt vorbeiflitzen sehen wollen."
"Best in Travel 2024" präsentiert zudem einige altbekannte Ziele, die nicht überraschen, darunter Spanien (in den "Top 10 Nachhaltigkeit"), Prag (Platz 8 der Top-10-Städte) sowie die Toskana und Südthailand (beide in den "Top 10 Regionen").
Bei den Ländern belegt die Mongolei Platz eins. Sie habe viel zu bieten für alle, "die Weite, Abenteuer und Kultur suchen". Zu den besten zehn Ländern gehören außerdem Marokko, Kroatien und Usbekistan.
Nairobi wird zur beliebtesten Reisestadt gekürt
Den ersten Platz bei den Städten belegt Nairobi: Kenias Hauptstadt erhebe "nun endlich ihren Anspruch auf den Status als globales Kulturzentrum". Die Gastro-Szene wachse und gedeihe.
Platz zwei bei den Städten ist das von Deutschland gut erreichbare Paris, eine "Stadt, die sich ständig neu erfindet" und 2024 "spektakuläre Weltbühne für die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele" werde.
Der Trend-Reiseführer "Best in Travel 2024" erscheint im Hause MairDumont, der größten deutschen Reiseverlagsgruppe mit Sitz in Ostfildern bei Stuttgart. In früheren Ausgaben der Reihe wurde Deutschland nicht ignoriert. Für 2023 war vergangenes Jahr zum Beispiel die sächsische Landeshauptstadt Dresden gelistet worden. 2022 war Freiburg im Breisgau auf Platz drei bei den Städten gelandet, hinter Auckland (Neuseeland) und Taipeh (Taiwan).
Bonn, Hamburg und Bayern schafften es schon in Empfehlungen
2020 lag Bonn bei den Städten auf Rang fünf, anlässlich Beethovens 250. Geburtstag. 2019 war Deutschland in erster Linie wegen des Bauhaus-Jubiläums auf dem zweiten Platz der Staaten gelandet. 2018 war Hamburg bei den Städten auf Platz vier. 2016 landete Bayern bei den Regionen auf Platz acht, 2010 belegte Deutschland schon einmal Platz zwei bei den Ländern.
Die 1973 ins Leben gerufene Marke "Lonely Planet" hat nach eigenen Angaben in den letzten 50 Jahren mehr als 150 Millionen Reiseführer gedruckt. Die Reihe "Best in Travel" gehört zu einer Vielzahl redaktioneller Listen, die angeblich angesagte Reiseziele eines Jahres küren.
- Nachrichtenagentur dpa