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Coronavirus: Kabinett befürwortet Gutscheine für Kunden


Abgesagte Reisen
Corona: Kabinett befürwortet Gutscheine für Kunden

Von dpa
Aktualisiert am 02.04.2020Lesedauer: 2 Min.
Leerer Flughafen: Wegen der Ausbreitung des Erregers Sars-CoV-2 sindTourismus und Luftverkehr fast vollständig zum Erliegen gekommen.Vergrößern des Bildes
Leerer Flughafen: Wegen der Ausbreitung des Erregers Sars-CoV-2 sindTourismus und Luftverkehr fast vollständig zum Erliegen gekommen. (Quelle: Cord/imago-images-bilder)
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Durch das Coronavirus mussten viele Reisen und Veranstaltungen abgesagt werden. Um den fehlenden Einnahmen entgegenzuwirken, sollen Gutscheine helfen. Doch diese sollen nur befristet gelten.

Die Bundesregierung will bei abgesagten Reisen sowie bei Veranstaltungen in den Bereichen Kultur, Sport und Freizeit eine Gutscheinlösung für Kunden – statt einer sofortigen Rückzahlpflicht.

Das "Corona"-Kabinett stimmte einer entsprechenden Lösung zu. Die Gutscheine sollen befristet sein bis Ende 2021. Neben Deutschland wollten auf EU-Ebene viele weitere Mitgliedsstaaten eine solche Lösung. Die EU-Kommission muss dem noch zustimmen.

Rückzahlung bei Reise- und Luftverkehr

Die deutsche Reise- und Luftverkehrsbranche etwa hatte angesichts der Coronavirus-Krise eine vorübergehende Aussetzung der Erstattung von stornierten Pauschalreisen und Flügen gefordert. Den erheblichen Fixkosten der Unternehmen stünden praktisch keine Einnahmen mehr gegenüber, heißt es in einem Schreiben von Branchenverbänden an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Wegen der Ausbreitung des Erregers Sars-CoV-2 seien Tourismus und Luftverkehr fast vollständig zum Erliegen gekommen. Rückzahlungspflichten aus der europäischen Pauschalreiserichtlinie sowie der Fluggastrechte-Verordnung sollten deshalb zeitweise ausgesetzt werden.

Das sagen Verbraucherschützer dazu

Der Verbraucherzentrale Bundesverband lehnt die von der Bundesregierung angestrebte Gutscheinlösung bei abgesagten Reisen in der Corona-Krise ab. Die Kunden hätten Vorkassezahlungen in dem Vertrauen geleistet, das Geld bei Absagen zurückzuerhalten, erklärte Vorstand Klaus Müller. "Diese sogenannten Gutscheine sind in Wirklichkeit Zwangskredite der Verbraucher an die Unternehmen, für die sie nicht mal Zinsen erhalten."

Dabei seien viele Bürger jetzt genauso dringend auf liquide Mittel angewiesen wie die Unternehmen und müssten selbst Kredite aufnehmen und Zinsen zahlen, fügte Müller hinzu. "Verbraucher dürfen nicht als schnelle und zusätzliche Refinanzierungsquelle von Unternehmen missbraucht werden", meinte der Verbandschef.

Die Verbraucherschützer setzen sich stattdessen für einen Fonds ein, der die Liquidität der Reisebranche sichern soll. Statt Gutscheine verpflichtend zu machen, könnte zudem der Rückzahlungszeitpunkt für fällige Beträge bis maximal Ende April ausgedehnt werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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