Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Reisen Die besten Laufevents für jeden Geschmack
Eine Quälerei ist es fast immer - auch wenn sie Spaß macht: Bei Fun-Läufen wird gejoggt, ganz gleich, ob die Sportler hin und wieder durch Schlammlöcher robben, unzählige Stufen überwinden oder sich von Weinprobe zu Weinprobe schleppen. Das Wichtigste aber: Alle Teilnehmer sollen Freude haben und noch lange vom Lauf ihres Lebens erzählen können. wanted.de hat für Sie zusammengetragen.
Teamgeist ist gefragt beim "Tough Mudder": Viele der Hindernisse - vom schmalen Wassergraben mit schlammigen Wänden, brennenden Barrikaden oder Kriechgängen unter Elektrodrähten - können die Teilnehmer nur mit Hilfe ihrer Mannschaftskollegen überwinden. Starr vor Dreck kommen die schnellsten Teilnehmer nach knapp zwei Stunden ins Ziel. Doch die Zeit ist nicht das Wichtigste: Spaß soll der Lauf vor allem machen.
Erinnerungswürdig
"Tough Mudder soll eine Erfahrung sein, von der du irgendwann einmal deinen Enkeln erzählen kannst", schreiben die Veranstalter. Wer mitmachen will: 2015 werden in Deutschland drei Läufe angepfiffen, international gibt es eine ganze Reihe weitere, etwa in Los Angeles, London und Texas. Die Teilnahmegebühr beträgt mindestens 169 Dollar. >>
Dafür winkt nicht nur dem Schnellsten, sondern auch Läufern mit dem besten Kostüm oder dem coolsten Vokuhila- oder Irokesenschnitt ein Preis.
Lauf durch die "Grüne Hölle"
Schleimig, schlammig und seifig geht es beim "Strongman Run" zu. Der Parcours hat es in sich, denn: "Der stärkste Lauf der Welt führt durch die 'Grüne Hölle'", wie die Veranstalter mitteilen. Gelaufen wird auf dem Nürburgring. Und wer am 9. Mai keine Zeit hat, der kann unter zehn weiteren Strongman Runs in ganz Europa wählen. Die Strecke ist rund 24 Kilometer lang, zwei Runden müssen absolviert werden. Kletternetze, Becken mit Eiswasser und steile Wasserrutschen sind nur einige der 34 Hindernisse, die Lauflustige überwinden müssen.
Wer dabei mit Leibchen und kurzer Hose antritt, dürfte als Exot gelten: Gefragt sind "Ritterrüstungen, Borat-, Wikinger-, Supermannkostüme und viele weitere abgefahrene Verkleidungen". Immerhin: 2014 nahmen fast 12.000 Sportler teil. >>
Kaum weniger anstrengend - und ebenfalls für Kostümträger bestens geeignet - ist der "Braveheart Battle". Dabei gilt es, eine Strecke von 28 McK (Masterchief-Kilometer, deren Länge zwischen 1000 und 1180 Metern variiert) mit 35 bis 54 künstlichen und natürlichen Hindernissen zu bewältigen. Klarer Hinweis der Organisatoren: "No Pussylanes!" Auf dem Programm stehen "brutale Steigungen, glitschige Seilstege, dunkle Rohre und Gerüste". Beim Blick auf den Streckenverlauf wird auch klar, warum die Veranstalter die Teilnehmer vorher gewarnt haben: Auf den Killing Drill folgt der Masterchief Hill, dann der Muscle Burn. Besonders "beliebt" ist Loch Ness, ein tiefes Regenrückhaltebecken, in dem sich jede Menge Schlamm gesammelt hat.
Die spinnen, die Finnen, könnte man beim Blick ins Regelwerk der seit 1992 jährlich stattfindenden "Wife Carrying World Championships" meinen. Die (Sand-)Strecke ist 253,5 Meter lang und weist zwei Hindernisse sowie einen Wassergraben auf. Der Mann muss eine Frau - seine, die des Nachbarn oder eine andere, die mindestens 17 Jahre alt ist - so schnell wie möglich über diesen Parcours befördern. Einzig erlaubtes Hilfsmittel: ein Gürtel für den Träger. Ganz wichtig außerdem: "All the participants must have fun!" Auch in Korvatunturi, Lappland, gibt es Sonderpreise, hier für das unterhaltsamste Paar, das beste Kostüm und den stärksten Träger. Der nächste Startschuss fällt am 3. Juli.
Was ein Käse!
Nicht tragen, sondern hinterherrennen müssen die Aktiven beim "Cooper’s Hill Cheese-Rolling" in Glocestershire. Der Wettlauf stammt angeblich aus der Römerzeit. Dabei geht es darum, so schnell wie möglich einem hinabrollenden Käselaib zu folgen. Der bekommt allerdings einen kleinen Vorsprung und erreicht zudem ein Spitzentempo von rund 110 Kilometern pro Stunde - so dass die menschlichen Verfolger immer alt aussehen. Außerdem sorgt das Gefälle dafür, dass es ein munteres Gepurzel gibt. >>
Eine gute Kondition braucht, wer beim "Marathon du Médoc" ins Rennen gehen will. Schätzungsweise 9000 Läufer werden bei der 31. Ausgabe dieser wohl längsten Weinprobe der Welt starten. Und damit die gut 42 Kilometer nicht zu lang werden, sind entlang der Strecke über 20 Erfrischungsstände und mehr als 50 Verpflegungspunkte mit Leckereien wie Austern, Entrecôtes, Käse, Eis und natürlich Wein aufgebaut. Dabei geht es vorbei an önologischen Highlights wie Château Lafite und Château Mouton Rothschild. Da bekommt das Motto "Ankommen ist alles" eine ganz neue Bedeutung.
Das "härteste Etappenrennen über die Alpen"
Hier noch drei Leckerbissen für Läufer mit Anspruch: Da ist zum einen der "Glacier 3000 Run", der am 8. August in Gstaad gestartet wird. Achtung: Das Rennen ist nicht ohne, immerhin weist das Profil auf 26 Kilometer eine Höhendifferenz von fast 2000 Metern auf. Die Besten brauchen weniger als zweieinhalb Stunden. Noch herausfordernder ist der "Transalpine Run", der 2015 zum elften Mal stattfindet. Es handelt sich, der Name sagt es, um das wohl "härteste Etappenrennen über die Alpen". Der Lauf startet in Oberstdorf, Endstation ist nach acht Tagen in Sulden am Ortler. Etwas weiter ist die Anreise nach China: Dort gehen am 16. Mai mehr als 2500 Läufer an den Start zum "Great Wall Marathon". Zur Auswahl stehen drei Distanzen: Marathon, Halbmarathon und 8,5 Kilometer. Ganz gleich, über welche Distanz das Rennen geht - der Ausblick und die Atmosphäre sind einmalig.
Wer so viel Natur beim Laufen nicht mag, dem seien der "Empire State Building Run-Up", der Parkhauslauf Dresden und der Darmstädter Knastmarathon empfohlen. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte. Die besten Lauf-Events sehen Sie auch - ganz ohne Anstrengung - in unserer Foto-Show.