Ländervergleich Mit diesem Reisepass öffnen sich die meisten Türen
Oft entscheidet der Reisepass darüber, wer Zugang zu fremden Ländern und Kulturen erhält – und wer nicht. Ein Index verrät, welcher Pass der mächtigste ist.
Alljährlich stellen sich viele Reisende die Frage, wo es denn im Urlaub hingehen soll. Beliebt sind Fernreisen, doch je nachdem, wo es die Abenteuerlustigen hinzieht, hängt die Buchung auch von der Genehmigung eines Visums ab, um in Staaten einreisen zu dürfen. Diese Visaprozeduren sind zudem häufig aufwendig und kostspielig.
Wer jedoch den richtigen Reisepass hat, für den stehen die Türen offen. Der "Henley Passport Index" untersucht jedes Jahr, wie es um die globale Mobilität bestellt ist und wertet dafür jene Reisepässe auf, die ihren Inhabern die größten Reisefreiheiten bieten. Herausgegeben wird der Report von der britischen Migrationsberatungsagentur Henley&Partners. Er beruht auf Daten der Internationalen Luftverkehrs-Vereinigung (IATA), die monatlich aktualisiert werden.
In dem Ranking hat sich nun ein kleiner Stadtstaat die Spitzenposition geholt. Singapur liegt in der Rangliste vorn. Wer also das Glück hat, in Singapur geboren worden zu sein, für den dürften Fernreisen die geringsten Probleme mit sich bringen, wenn es um die Einreise in bestimmte Länder geht.
EU-Länder liegen im Ranking weit vorn
Inhaber des begehrten roten Reisedokuments aus Singapur genießen laut dem "Henley Passport Index" visumfreien Zugang zu 195 von 227 Reisezielen weltweit, mehr als die Bürger jedes anderen Landes auf dem Planeten. An zweiter Stelle steht Japan mit bis zu 193 Reisezielen, die ohne große bürokratische Behörden zu bereisen sind. Und was ist mit Deutschland?
Die EU-Mitgliedstaaten Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien liegen zusammen mit Finnland und Südkorea auf Platz 3 der Rangliste. Die Inhaber dieser Pässe haben Zugang zu 192 Reisezielen, für die kein Visum erforderlich ist. Der vierte Platz wird von sieben EU-Ländern gehalten, die jeweils visumfreien Zugang zu 191 Reisezielen haben: Österreich, Dänemark, Irland, Luxemburg, Niederlande, Norwegen und Schweden.
Auf dem fünften Platz liegen fünf Länder – Belgien, Neuseeland, Portugal, die Schweiz und das Vereinigte Königreich –, die alle visumfreien Zugang zu 190 Reisezielen haben.
Ein Verlierer dürfte überraschen
Der Rest der Top 10 wird ebenfalls von europäischen Ländern dominiert, mit einigen Ausnahmen. Australien und Griechenland liegen gemeinsam auf Platz 6, während Malta, Polen und Kanada auf Platz 7 liegen. Den achten Platz teilen sich die Tschechische Republik und Ungarn, die Vereinigten Staaten und Estland liegen auf Platz 9, und Platz 10 wird von Lettland, Litauen, Slowenien und den Vereinigten Arabischen Emiraten belegt.
Die Vereinigten Arabischen Emirate sind eine der größten Erfolgsgeschichten in Sachen globaler Mobilität. Seit 2015 sind die Emirate in dem Ranking um 32 Plätze geklettert, mit visumfreiem Zugang zu 185 Reisezielen. China ist ebenfalls ein großer Aufsteiger, von Platz 94 im Jahr 2015 schaffte es die Volksrepublik bis auf Platz 60 im Jahr 2025.
Überraschungen gab es hingegen im Feld der Absteiger in der Rangliste. Nur 22 der 199 Pässe sind in den vergangenen zehn Jahren zurückgefallen. Venezuela liegt auf Platz 1, gefolgt von den Vereinigten Staaten als zweithöchstem Absteiger. Die USA sind um sieben Plätze von Platz 2 auf Platz 9 zurückgefallen. Ob das nun unter dem designierten Präsidenten Donald Trump mit dessen isolationistischen Agenda in den kommenden Jahren besser wird, scheint zumindest fraglich.
- edition.cnn.com: The world’s most powerful passports for 2025
- henleyglobal.com: The Henley Passport Index
