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Nordseeinsel: Alles, was Sie über Sylt wissen müssen


Beliebte Nordseeinsel
Sylt – Mehr als nur Strandkörbe und Wellen

Sylt ist eine der bekanntesten deutschen Inseln und ein beliebtes Reiseziel. Aber was gibt es dort überhaupt zu sehen? Wir geben einige Ausflugstipps.

Aktualisiert am 07.07.2022|Lesedauer: 4 Min.
t-online, az, SRT
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Sylt ist eine der bekanntesten deutschen Inseln und ein beliebtes Reiseziel. Doch dass dort nur reiche Urlauber Champagner schlürfen und in Boutiquen shoppen gehen ist ein Klischee – die vielseitige Insel hat für unterschiedliche Interessen etwas zu bieten.

Sylt: In den Strandkörben in Wenningstedt auf der Insel Sylt kann man Meeresluft schnuppern.Vergrößern des Bildes
Sylt: In den Strandkörben in Wenningstedt auf der Insel Sylt kann man Meeresluft schnuppern. (Quelle: Manninx/getty-images-bilder)

Das Wetter auf Sylt

Auf der Insel herrscht typisches Seeklima, das vom Golfstrom beeinflusst ist. Das bedeutet, dass im Winter die Temperatur selten unter null Grad sinkt, das Wetter im Sommer aber mit etwa 17 Grad im Durchschnitt etwas kühler ist als auf dem benachbarten Festland.

So kommen Sie auf die Insel

Von Sylt aus gibt es keine Anbindung an das Festland mit einem Tunnel oder einer Brücke. Mit dem Auto erreicht man die Insel mit dem Sylt-Shuttle. Das ist ein Autotransportzug der Deutschen Bahn. Die Züge verkehren zwischen Niebüll und Westerland über den Hindenburgdamm. Die Stellplätze auf den Zügen können auch reserviert werden.

Eine Alternative ist die Anreise mit der Syltfähre, die von Havneby auf der dänischen Insel Rømø nach List fährt. Sylt besitzt zudem einen eigenen Flughafen.

Die Orte auf der Insel

Auf Sylt leben knapp 18.000 Einwohner, fast die Hälfte davon in Westerland. Die anderen elf Orte heißen List, Kampen, Braderup, Wenningstedt, Munkmarsch, Tinnum, Keitum, Morsum, Archsum, Hörnum und Rantum.

Rantum befindet sich an der dünnsten Stelle der Insel – nur etwa 550 Meter trennen dort die Nordsee vom Wattenmeer. Das Baden in der Nordsee ist in Wenningstedt-Braderup besonders bei Familien beliebt und in Keitum spazieren Urlauber gern an den traditionellen Friesenhäusern entlang.

Auf zum Piratentörn

Das Schauspiel wiederholt sich fast täglich: Im Hafen von List rotten sich junge, gefährlich aussehende Piraten zusammen. Sie tragen rote Kopftücher und rot-weiß gestreifte Shirts. Säbel schwenkend stürmen sie das ehrwürdige Ausflugsschiff "Gret Palucca", nehmen den Kapitän gefangen und stechen mit dem eroberten Schiff in See. Die Fahrt ist für Kinder zwischen vier und vierzehn Jahren geeignet. Dabei sind sie und ihr erwachsener "Oberpirat" die Hauptpersonen.

Eltern dürfen mitfahren – aber auf eigene Gefahr: Manchmal werden sie gefesselt oder zum Deckschrubben eingeteilt. Das Piratenschiff legt im Sommer fast täglich um 16.15 Uhr ab. Der Törn dauert rund zwei Stunden und kostet 23 Euro pro Kind und knapp 30 Euro für Erwachsene. Tickets müssen im Vorverkauf gelöst werden.

Sehen Sie sich das beliebte Nordseeeiland auch in unserer Fotoshow an.

Wellen, Wind und Klima

Wie weit wandern Wanderdünen? Wie fühlt sich Sturmstärke zehn auf der Haut an? Im Erlebniszentrum Naturgewalten in List auf Sylt dreht sich alles um Wellen, Wind und Klima. Der auffällig unsymmetrische knallblaue Bau mit dem orangefarbenen Turm ist nicht zu übersehen.

Wer mag, der kann auch selbst in einem Sturmraum die Kräfte der Nordsee auskosten, Wellen und Wind in einem Wellenkanal erzeugen, Ebbe und Flut simulieren und in einem Flutungsmodell beobachten, was mit Sylt bei einem Anstieg des Meeresspiegels geschieht.

Kaffee und Heideröschen

Rosa Blüten rundum, der Blick schweift übers Wattenmeer. Zwischen wogenden Strandkiefern zieht milder Kaffeeduft über liebevoll eingedeckte Terrassentische. Das Café "Kupferkanne" am Ortsrand von Kampen und mitten in der Natur ist eine Institution auf Sylt, seit es vor mehr als 50 Jahren vom Künstler Günther Rieck aus einer alten Flakstellung entstand. Die Blechkuchen sind exzellent und riesig, der Kaffee auch. Kein Wunder: Die hauseigene Rösterei produziert die unterschiedlichen Mischungen.

Kutschfahrt durch Keitum

Keitum ist unbestritten das schönste Dorf der Insel Sylt. Dafür sorgen uralte Reetdachhäuser, blaue und rote Haustüren und puppenstubenhaft gepflegte Blumengärten. Den bequemsten Überblick erhält, wer in eine Pferdekutsche steigt. Stündlich startet eine neue Rundfahrt. Jeden Mittwoch und Sonntag um 11, 12, 13 und 14 Uhr startet eine Planwagenfahrt durch Keitum am Ortseingang.

Alles Käse oder was?

Idyllisch in den Wiesen südlich von Keitum steht das "Friesische Käselädchen" (Siidik 6, Sylt-Ost). Geduldig erklärt Inhaberin Dörte Dethlefs, welcher ihrer Käse von Ziege, Schaf und Kuh ist und von welchem Bauernhof in Nordfriesland er stammt. Sie kennt sie alle.

Das meiste aus Dethtlefs' Angebot ist öko, allen voran der berühmte Ziegenfrischkäse. Zur Abrundung packt die Sylterin auch noch Oliven, eingelegte Tomaten und kräftiges Biobrot auf den Teller.

Findet Nemo auf Sylt

Westerland besitzt eins der spektakulärsten Aquarien Deutschlands. Der Besucher erlebt dort Wattenmeer, Atlantik und Südsee. Mehr als 2.000 Fische tummeln sich in den 25 Meerwasserbecken. Im Unterwassertunnel gleiten bunte Tropenfische über die Köpfe der Besucher hinweg. Für Adrenalinstöße sorgen zwei Haifischtunnel. Höhepunkt ist eine 500.000 Liter Wasser fassende Korallenwelt.

Zur spannenden Welt der Meere gesellt sich ein Outdoor-Bereich mit Funsport-Parcour, Minigolf-Anlage und Abenteuerspielplatz. Der Eintritt kostet für Jugendliche und Erwachsene 17 Euro. Kinder (vier bis 15 Jahre) zahlen 10 Euro.

Pause in der Sansibar

Seit mehr als 40 Jahren ist die Sansibar ein ungeheuer erfolgreiches Kuriosum. Die große Bretterbude in den Dünen zwischen Rantum und Hörnum bietet eine exquisite Feinschmeckerküche im Ambiente einer Skihütte.

Wie ist das möglich: Man staunt über die Armada von Köchen, bewundert den ebenso fixen wie lockeren Service, blickt ehrfurchtsvoll auf den boomenden Weinhandel, den Hausherr Herbert Seckler im Keller der Hütte auch noch untergebracht hat.

Offenbar hat es der Schwabe wie kein anderer raus, Massenansturm nicht zur Massenabfertigung geraten zu lassen. Ob Millionärs-Promi oder gerade zum ersten Mal auf Sylt: Jeder wird gleich freundlich behandelt und bedient. Und zumindest mittags bekommt man meist auch noch irgendwie einen Platz.

Strandwanderung im Abendlicht

Hörnum-Odde heißt die Südspitze Sylts. Na, eigentlich ist es eher ein Sand-Halbrund. Dort einmal barfuß rundherum zu wandern, dauert gerade mal gut eine Stunde und macht dabei die ganze Gewalt des Meeres deutlich. Denn vor den Augen des Strandwanderers treffen die Meere aufeinander, wirken Brandungs- und Strömungskräfte am stärksten. Mit Glück sieht man bei Ebbe Seehunde.

Wer nicht allein wandern mag, der schließt sich einer Führung von der "Schutzstation Wattenmeer" an und erfährt dabei zum Beispiel, dass die Wanderung früher doppelt so lang dauerte – so sehr nagt der Blanke Hans, eine Bezeichnung für die tobende Nordsee, am Sandstrand.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Reiseredaktion SRT
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