Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Aktiv- & Skiurlaub Sechs traumhafte Fernwanderwege
Fernwanderwege zum Wandern. Es ist gesund, es ist preiswert, es gibt Energie: Immer mehr Menschen entdecken das Weitwandern für sich. Beim Blick auf die Natur bleiben die Alltagssorgen zurück, der Körper baut Stress ab und gute Laune auf. Und ganz nebenbei stellt man fest, was für ein fantastisches Ferienland Deutschland doch ist. Während mehrtägiger Touren auf markierten Weitwanderwegen lässt sich das Land aus ganz neuer Perspektive entdecken. Wir stellen einige der schönsten klassischen Fernwanderstrecken vor. Weitere Bilder finden Sie in unserer Foto-Show: Die sechs schönsten Fernwanderstrecken.
König-Ludwig-Weg: Weitblick statt Hektik
Entlang der oberbayerischen Seen schlängelt sich der König-Ludwig-Wanderweg vorbei an Badeplätzen und Biergärten zum Märchenschloss Neuschwanstein und damit geradewegs an den Fuß der Alpen. Startpunkt ist exakt der Platz am Starnberger See, wo der bayerische Märchenkönig 1886 tragisch den Tod fand. Kirchen und Klöster säumen den 120 Kilometer langen Weg, urige Wirtshäuser laden während der fünf Wandertage zur Einkehr. Besonders schön ist das Teilstück vom Hohenpeißenberg durch die wildromantische Ammerschlucht, vorbei an der Wieskirche nach Steingaden.
Mosel-Erlebnisroute: Wandern und Wein
Nirgendwo passt beides besser zusammen als an der Mosel. Ein weißes "M" markiert die Mosel-Erlebnisroute. Von Trier nach Koblenz führt sie durch dichte Wälder sowie rebbehangene Weinberge und verlockt zum Zwischenstopp in malerischen Moseldörfern. Schon im Jahr 1910 wurde die Strecke als "Mosel-Höhenweg" angelegt. Sie kann sowohl auf der Hunsrückseite als auch auf der Eifelseite begangen werden. Insgesamt misst sie 210 Kilometer, Einsteiger starten deshalb am besten mit einer Teilstrecke. Tipp: Einen berauschenden Blick auf das Moseltal bietet der Bremmer Calmont bei Cochem, der steilste Weinberg Europas.
Barbarossaweg: Sagenhaft durch Deutschlands Mitte
Auf den Spuren von Kaiser Friedrich I. marschieren seit 1930 gut trainierte Wanderfreunde in 14 Tagen quer durch Nordhessen und Nordthüringen. Der Barbarossaweg beginnt beim Naturpark Diemelsee und endet nach 326 Kilometern bei den Ruinen der alten Reichsburg Kyffhäuser. Bei empfohlenen Tagesetappen zwischen 15 und 30 Kilometern bleibt ausreichend Zeit, sich in idyllischen Städtchen wie Bad Wildungen, Straußberg oder Sondershausen umzusehen. Ein Höhepunkt ist die Barbarossaburg im Ringgau, um deren wildromantische Ruine sich fast ebenso viele Legenden ranken wie um den Kyffhäuser.
Schwarzwald-Westweg: Einmal längs über den Schwarzwald
Hornisgrinde und Feldberggipfel, Belchen und Markgräflerland sind Stationen des Schwarzwald-Westwegs, des ältesten durchgängig markierten Fernwanderwegs in Deutschland. Bereits seit 1900 führt die 276 Kilometer lange Route auf reizvollen Wegen erst durch Tannenwälder, dann durch Laubwald und schließlich durch Weinberge bis an die Schweizer Grenze. Ein besonderes Highlight ist das Stück vom Feldberg bis zum Belchen, es erlaubt bei gutem Wetter einen unvergleichlichen Fernblick in die Schweizer Alpen - oft bis zu Eiger und Jungfrau.
Mühlensteig bei Minden: Es klappert die Mühle
Vier Tage erholsame Wanderromantik an rauschenden Bächen und über sanfte Höhen bietet der Mühlensteig bei Minden. Auf der 60 Kilometer langen Strecke, die einst auch den Müllerburschen zur Walz diente, gibt es zehn liebevoll restaurierte Wasser- und Windmühlen zu besichtigen. Vom Startpunkt an der romantischen Gutswassermühle Holzhausen bei Oldendorf führt die Route am Südhang des Wiehengebirges auf vorwiegend ungeteerten Wegen bis zur Windmühle von Eisbergen. Kurz vorm Ziel der Höhepunkt: die Porta Westfalica mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal und einem spektakulären Blick aufs Wesertal.
Oberlausitzer Bergweg: Krumme Tante und Brütende Henne
So heißen zwei der bizarrsten Felsformationen im Zittauer Gebirge. Der Oberlausitzer Bergweg quert das kleinste Mittelgebirge Deutschlands in sechs Tagen auf 118 Kilometern. Vom Töpferort Neukirch unweit Bautzen bis nach Zittau, der Stadt am Dreiländereck Deutschland - Polen - Tschechien, verläuft der Weg. Die Berge auf der Strecke wie Valtenberg, Kottmar oder Lausche belohnen den Aufstieg mit Aussichtsturm und gemütlichen Bauden. Tipp: Einzigartig sind die so genannten Umgebindehäuser. Besonders schöne Beispiele dieser alten Volksbauweise, einer Mischung aus Fachwerk und Blockhaus, finden sich in Wehrsdorf.
Weitere Informationen:
1. König-Ludwig-Weg: Tourismusverband Pfaffenwinkel, Tel. 08861/7773, www.pfaffen-winkel.de/de/knig-ludwig-weg-1. Angebot "Wandern ohne Gepäck" mit 6 Übernachtungen im DZ 432 Euro: Alpenlandtouristik, Tel. 08191/308620.
2. Mosel-Erlebnisroute: Moselland-Touristik, Tel. 06531/9733-0, www.mosellandtouristik.de. "Wandern ohne Gepäck" mit 7 Übernachtungen von Trier nach Traben-Trarbach von Zell nach Kobern-Gondorf 365 Euro.
3. Barbarossaweg: Tourismusverband Kyffhäuser, Tel. 034671/717-0, www.kyffhaeuser-tourismus.de.
4. Schwarzwald-Westweg: Schwarzwald Tourismus, Tel. 0761/89646-93, www.westweg.info. Angebot "Westweg ohne Gepäck" mit 13 Übernachtungen im DZ 885 Euro (Wikinger Reisen).
5. Mühlensteig bei Minden: Mühlenkreis Gästeservice, Tel. 0571/8290659, www.mindenmarketing.de. Pauschalangebot mit 5 Übernachtungen, Gepäckservice und Abholdienst 493 Euro.
6. Oberlausitzer Bergweg, Tourist Information Zittau, www.oberlausitzer-bergweg.de, Angebot "Wandern ohne Gepäck" mit 7 Übernachtungen, Marschverpflegung, Gepäcktransfer 345 Euro.
Internet-Tipp: Unter der Website www.wanderbares-deutschland.de stellt der Deutsche Wanderverband zahlreiche weitere Tourenvorschläge vor, die von ihm zertifiziert wurden. Zu den meisten Wegen gehören eine Übersichtskarte, Beschreibung von Weg und Wegbeschaffenheit, Höhenprofil, Tagesetappen, buchbare Reiseangebote sowie eine Liste verfügbarer Wanderkarten und Bücher.