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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mode & Beauty Anleitungen für Gentlemen: Einstecktuch falten
Das Einstecktuch gehört seit den 1930-er-Jahren zu den Gentleman-Accessoires schlechthin. Doch wie bringt man dieses kleine Rechteck überhaupt in Form? Bevor Sie die weiße Flagge hissen, erklärt wanted.de Ihnen, .
Pochette, Gavroche, Kavalierstuch oder Pocketsquare - das kleine Tuch trägt viele Namen und bietet dementsprechend viele Möglichkeiten, es zu falten. Nicht jedes Tuch eignet sich dabei für alle Faltungen. Feste Regeln gibt es zwar nicht, jedoch eignet sich ein Leinentuch eher zum Falten. Dagegen wirkt ein Modell aus glatter Seide locker luftig in der Brusttasche drapiert besser.
Stopfen oder falten?
Lino Remmen vom Hamburger Label Gentleman’s Agreement empfiehlt die feinen Tücher ganz lässig in die Tasche zu stopfen: "Heute nimmt man es nicht mehr so genau. Nur zu einem Smoking sieht eine ordentliche Dreiecksfaltung einfach edler aus."
Kronenfaltung und Doppelspitze
Enorm elegant und sehr geradlinig wirken Faltungen wie die Dreiecksfaltung, Doppelspitze und Kronenfaltung. Ein wenig Fingerspitzengefühl braucht man hierfür schon, jedoch so aufwendig sind beide Varianten nicht. >>
Für ein einfaches Dreieck legt man das Tuch Rautenförmig vor sich hin, schlägt das linke Drittel einmal ein und das rechte Drittel ebenfalls. Von Unten faltet man nun etwa das letzte Viertel nach oben, so dass ein gerader Abschluss entsteht. Arbeiten Sie hier möglichst genau, denn das Dreieck passt ausgezeichnet zu eleganten Outfits.
Für die Kronenfaltung faltet man ein Dreieck mit der langen Seite nach unten. Nun schlägt man die rechte und linke Spitze schräg nach oben übereinander, so dass sie jeweils leicht überstehen und schon eine Krone zu erkennen ist. Die untere Seite schlägt man auch hier ebenfalls um, damit der gerade Abschluss entsteht. Eine auffällige Faltung wie die Krone passt zu vielfältigen Anlässen, wirkt aber stets sehr seriös.
Die Rechteckfaltung
Im Job wird das kleine Tuch möglichst penibel in der Rechteckfaltung parallel zur Tasche gefaltet. Das ist am seriösesten und muss dabei nicht altbacken wirken. >>
Die amerikanische Faltung
Die klassische amerikanische Faltung ist aufgrund ihrer Schlichtheit absolut modern. Sie passt selbst zu legeren, sportlichen Anzügen und kann auch ohne Krawatte getragen werden. Für formelle Anlässe wählen Sie ein weißes Tuch und lassen es nur ganz dezent einen bis anderthalb Zentimeter aus der Brusttasche herausschauen. Dandys greifen zu einem dunkleren Tuch und lassen die einzelnen Lagen sichtbar zum Vorschein kommen oder stecken das Tuch einfach zu einem fluffigen Bausch oder Puff in die Tasche. Diesen Smart-Casual Look empfiehlt auch Richard Jennewein vom Münchner Label Square.
Bausch und Puff-Faltung
Ein Leinentuch kann beim Puff oder Bausch schnell knautschig aussehen. Wer das nicht mag, sollte lieber zu Seide greifen. In der Münchner Manufaktur von Square fertigt man hauchzarte handgerollte Tücher mit teils ungewöhnlichen Prints (ab 35 Euro). Der matte Schimmer von Seide wirkt zudem sehr elegant. Damit diese Faltungen nicht zu kleinkariert aussehen, empfiehlt es sich, ein nicht zu kleines Tuch zu wählen. Generell sollten Sie den größeren Tüchern von 44 Zentimetern Seitenlänge den Vorzug geben.
Für den Bausch machen Sie eine Faust und lassen diese leicht geöffnet, sodass ein Loch entsteht. Legen Sie das Tuch mit der Mitte auf die Öffnung und drücken das Tuch in diese leicht hinein. Das restliche Tuch legen Sie leicht um die Faust und greifen es wie einen Blumenstrauß. Oben ist nun ein Bausch entstanden, den Sie so in die Tasche stopfen können.
Für den Puff legt man das Tuch flach hin und zieht es in der Mitte nach oben. Das Ganze faltet man in der Mitte, als würde man einen alten Blumenstrauß knicken. Die Tuchenden zeigen nun nach oben und bilden das sichtbare Dekor in der Brusttasche. >>
Wer das kleine Tuch einmal anders tragen möchte, der bindet es einfach um den Hals. Statt einem Rollkragen kann man es breit umgeschlagen um den Hals tragen. Jugendlich und lässig gibt sich die schmal gewickelte Variante, bei der das Knötchen fast im Vordergrund steht. Gerade im Sommer bietet sich diese Tragevariante an. Zu bequemen Lederslippern oder Bootsschuhen kombiniert (natürlich ohne Socken), kommt maritime Stimmung auf.
Farbe und Material wählen
Grundsätzlich ist es ratsam, ein Tuch zu wählen, dessen Farbton irgendwie im restlichen Outfit vorkommt. Selbstverständlich kann man auch einen extremen Akzent setzen. Ein modern gemustertes Seidentuch schreit geradezu nach einer pompösen Inszenierung. Ein handgerollter Klassiker aus weißem Leinen fährt bei einer schlichten Faltung zur vollen Grazie auf, verwehrt sich jedoch auch nicht einer lässigen Variation.
Leinen zu festlichen Anlässen
Sie sind zu einer Hochzeit, einem Jubiläum oder einem sonstigen festlichen Anlass geladen. Hier eignet sich meist der Klassiker: handgerolltes weißes Leinen. In seiner eleganten Schlichtheit kann man mit einem solchen Modell nichts falsch machen. Warum eigentlich Leinen tragen und nicht edle Seide? Nun, da Krawatte oder Fliege bereits in feinster Seide schimmern, braucht und kann das Einstecktuch das Ensemble nicht übertrumpfen.
Eine der wenigen edlen Ausnahmen: Die Einstecktücher des Hamburger Labels Gentleman’s Agreement. Hier fertigt man ungewöhnliche Tücher aus Rohseide. Der Saum wird ausnahmsweise nicht rolliert, sondern in Handarbeit eingeschlagen und genäht. Die edlen Pocketsquares kosten um 59 Euro.
Und nun geht es ans Falten: Unsere Anleitungen finden Sie in unserer Fotoshow.